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20.07.2020

MdB Kühle zu Besuch an der Oberschule


Der stellvertretenden Schulleiter Thomas Koch mit dem Bundestagsabgeordneten der FDP Konstantin Kuhle bei der Diskussion in einer neunten Klasse der OBS

Der FDP-Bundestagsabgeordnete informierte sich über die Lernbedingungen unter Corona-Einfluss.

von Herma Niemann

Badenhausen. Im Rahmen seiner dreiwöchigen Sommertour machte der Bundestagsabgeordnete der FDP, Konstantin Kuhle, Halt an der Oberschule in Badenhausen (OBS). Kuhle wollte sich vor Ort darüber informieren, wie es Schülern und Lehrkräften unter den erschwerten Corona-Bedingungen ergangen war.

Wie der stellvertretende Schulleiter, Thomas Koch, eingangs berichtete, sollte ein Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten bereits Anfang des Jahres zum Thema Globale Bildungskampagne „Weltklasse“ stattfinden, was jedoch auch wegen Corona ausfallen musste. Die Kampagne setzt sich für Bildung und für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung ein.

Die OBS mit ihrem Wahlpflichtkurs Politik nimmt jedes Jahr an der Aktion teil, in dem Schüler Briefe an Politiker schreiben, um sie zu einem stärkeren Einsatz für Bildung aufzufordern. Auf die Briefe der OBS-Schüler seien von vielen Politikern Schreiben zurückgekommen, von einigen jedoch auch gar keine Antwort. „Ich suche den Kontakt zu den Schulen, um zu hören, wie es läuft“, so Kuhle salopp.

Einen Überblick erhielt er von dem Schulleiter der OBS, Frank Keller, der grob den Ablauf des Lockdowns und den anschließenden schrittweisen Wiedereinstieg in den nicht ganz normalen Schulalltag schilderte. „Wir haben eine große Schule mit wenigen Schülern“, so Keller „das war in diesem Fall ein großer Vorteil für uns. Unter anderem mussten wir keine versetzten Pausen organisieren“. Schwierig sei gewesen, den Schülern und Lehrkräften zu vermitteln, dass die Verordnung des Landkreises Göttingen über der Verordnung des Kultusministeriums stünde, so auch zum Beispiel beim Tragen eines Mund-Nasen-Schhutzes in unterschiedlichen Bereichen des Schulgebäudes.

Keller betonte aber auch, dass es gerade bei sozial schwächeren Familien zu Problemen mit dem Home-Office gekommen sei, da nicht in jeder Familie passende Endgeräte oder gar ein Drucker vorhanden gewesen sei. Zudem sei die Internetversorgung in dieser Region sehr schwach, was zu erheblichen Problemen bei einigen Schülern beim Anschauen von Erklär-Videos im Netz geführt habe. Dennoch sei es möglich gewesen, mit den Lehrkräften ganz unbürokratisch verschiedene Lösungen zu finden, bestätigte die Elternvertreterin Anja Kohlrausch.

Überhaupt seien die 26 Lehrkräfte in dieser Situation sehr engagiert gewesen, so Keller, obwohl man teilweise im Grunde von Woche zu Woche lebte und organisierte. Die Schüler einer neunten Klasse bestätigten Kuhle, dass die Zeit im Home-Office nicht schön gewesen sei. „Es war anstrengend und monoton. Es hat die Arbeit in der Gruppe gefehlt. In der Gruppe macht es mehr Spaß“, so eine Schülerin. Ebenso klagten die Schüler auch über „lahmes“ Internet und dass sie sich zuhause situationsbedingt, manche Geräte mit ihren Eltern teilen mussten, die sich ebenfalls im Home-Office befanden.

„Vielleicht kann Corona so wenigstens noch einen Beitrag leisten und die Versorgung mit Endgeräten und schnellem Internet zu verbessern“, so Kuhle. Auch wenn Kuhle ein Verfechter von Lockerungen sei, wünsche er sich, dass man noch lange vorsichtig sein möge. „Der Lockdown im März und April war schlimm, hat uns aber vor Schlimmeren bewahrt“. Wie es allerdings nach den Sommerferien um den Schulalltag stehe, könne man jetzt noch nicht sagen, so Keller. „Das Kultusministerium wird 14 Tage vor Ende der Ferien entscheiden, wie es weitergeht“.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Thomas Koch, Frank Keller und Konstantin Kuhle beim Rundgang durch die Oberschule in Badenhausen

 

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