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07.07.2020

Die Eröffnung des Märchentals war zauberhaft


Unter Anleitung von Peter Nydegger (re.) wollen sich Harald Deitzmann (li.) und Holger Diener einen Glücksring schmieden

...von Petra Bordfeld

Harald Dietzmann und Holger Diener banden sich Lederschürzen um, weil sie sich an der von Peter Nydegger errichte Feldschmiede „Glücksringe“ fertigen wollten. Der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund und der Ortsbürgermeister der Bergstadt waren die ersten, welche sich im Rahmen der Eröffnung des Märchentals in diesem Berufszweig versuchen wollten, was ihnen übrigens erfolgreich gelang.

Während der eine mittels Blasebalg für gutes Feuer in der Esse sorgte, hielt der andere mittels Zange eine nicht zu große Metallstange so lange in die Flamme, bis sie glühte. Dann ging es zu dem kleinen Amboss auf dem mittels Hammer, Geschick und Geduld die Kreisform in Angriff genommen wurde. Und es gelang beiden, eben diesen Zauberring zu schmieden und ihn mit einem selbst geschnittenen und geflochtenen Lederriemen zu versehen. „Ich habe nichts verlernt“, so Holger Diener, der den Beruf des Werkzeugmachers erlernt hat.

Weil Peter Nydegger ein fachmännisches Auge über die ganze Aktion hatte, wagten sich auch Frauen daran, sich einen „Glückring“ zu schmieden. Der gebürtige Schweizer hat ja auch eine Zwergenschmiede errichtet die wird er am 16. und 17. Juli öffnen.

Da war aber auch Berufsclown Roger Koch, der mit seiner Geschichte und seinem Können begeisterte. Denn der „Ururahn des Trolls Rugenover“, ließ es sich nicht nehmen, sein Erbe vorzustellen. Es waren drei Kugeln in der etwaigen Tennisballgröße, die noch sehr gut erhalten waren. Nachdem er die zwitschernden Vögel als Orchester „engagiert‘“ hatte, ließ er die Kugeln in seinen Händen tanzen und fliegen. Als die letzte zur endgültigen Landung angesetzt hatte, tat er kund, dass er schon in den Sommerferien wieder kommen wird. Dann möchte er nämlich zusammen mit Sarah Hoffmann und Gordon Dammeyer das Theater-Projekt „Gespielte Märchen“ anbieten.

Nach diesen sehr unterschiedlichen und atemberaubenden Aktionen hießen Sarah Hoffmann und Gordon Dammeyer alle aufs herzlichste willkommen. Denn für die beiden ist es die erste Saison, in welcher sie nicht “nur“ die Tür dieser zwischen Teufelstal und dem HöhlenErlebnisZentrums gelegenen Märchenwelt öffnen wollen. Viel mehr haben sie schon zusammen mit Freunden viele Ideen realisiert. Das soll aber nicht heißen, dass nichts mehr geschieht – im Gegenteil.

Sarah Hoffmann betonte, dass man Kindern und Erwachsenen zeigen möchte, dass auch in der modernen Computer-Zeit die Märchen durchaus begeistern können.
Gordon Dammeyer machte klar, dass sie ein kleines Haus zum Märchenarchiv aufgefrischt haben, welches studiogleich eine akustische Optimierung in sich birgt. Dazu gehört ein Mikrophon. Über dieses kann während der Öffnungszeiten jeder sich und seine Geschichte vorstellen. Er könne sich aber durchaus auch Lesungen mit Autoren vorstellen, zu denen Groß und Klein herzlich eingeladen sein werden.
Übrigens seien sie dankbar für jede Idee, die den Besuchern durch den Kopf schießen. Damit die nicht wieder in Vergessenheit geraten, soll eine Pinnwand aufgestellt sowie Papier und ein Stift zur Verfügung gestellt werden.
Überhaupt könnten sich Arbeitsgemeinschaften ins Märchental mit ihren Überlegungen einbringen. Ob die realisierbar sind, werde sich bei den Gesprächen herausstellen. Die Entdecker dürfen dann übrigens selbst Hand mit anlegen, damit alles auch so wird, wie sie es sich vorgestellt haben.

Harald Dietzmann versicherte, dass er auch noch in dieser Saison ein Märchen erzählen werde. Jetzt überbrachte er aber erst einmal ein ganz reales Dankeschön und betonte, dass aus seiner Sicht die Nachfolge sehr geglückt ist. Das Märchental, welches sehr eng mit der Bergstadt verbunden ist, dürfte den Erwachsenen durchaus noch in bester Erinnerung an ihre Kinderzeit sein. Denn schließlich hat Hans-Dieter Brandt es schon 1968 ins Leben gerufen. Und dieser Schritt sei bestimmt nicht zufällig gewesen, denn dieses Tal bereichere die Sagenwelt rund um Bad Grund, an deren Spitze wohl König Hübich steht.

Holger Diener brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass es mit dem Märchental weitergeht. Er selbst fühle sich sehr wohl in der Sagenwelt, denn immerhin ist er seit 40 Jahren aktiv in der Walpurgisspielgemeinschaft vertreten. Er brachte die Überlegung zu Gehör, dass man durchaus auch mal etwas gemeinsam auf die Beine stellen könnte.

Karl-Hermann Rotte ließ es sich als Vorsitzender des Kur- und Touristikvereins auch nicht nehmen, seine Freude zum Ausdruck zu bringen und versicherte, dass man gemeinsam einiges auf die Beine stellen könnte.

Peter Nydegger wiederum freute sich im Märchental zu sein. Er werde auch nicht nur die Tür der Zwergenschmiede öffnen, sondern bei zwei Ferienpassaktionen, die am 12. und 15. August im Märchental durchgeführt werden, zugegen sein. Unabhängig von den Ferien, aber ohne Wasser nicht möglich, sind geplante Bootsrennen auf dem kleinen Flüsschen, welches das Märchental durchquert.

Übrigens sollten sich bitte Märchentalgäste in Spe vor ihrem Besuch anmelden. Dazu dürfen zwei Telefonnummern angewählt (05327-3274624 oder 0170-1066682) oder eine Mail (maerchental.badgrund@gmail.com) geschrieben werden. Mittwochs wird die Tür von 13 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein.


Gordon Dammeyer und Sarah Hoffmann freuten sich über die ersten Gäste der Sisaon 2020

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Holger Diener schmiedt das glühende Eisen

Harald Dietzmann zeigt stolz den selbst geschmiedeten Glücksring

Das Bergwerk zog kleine und große Besucher in den Bann

Roger Koch wusste zu begeistern

 

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