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26.06.2020

„Im Bruch“ gibt es jetzt eine Grüne Hausnummer


Sebastian und Manuela Boldt mit den Töchtern Emily und Malia (links) erhalten von der Ersten Kreisrätin Christel Wemheuer die Grüne Hausnummer verliehen

Kreisrätin Christel Wemheuer übergab Familie Boldt in Badenhausen die begehrte Auszeichnung für den Klimaschutz.

von Herma Niemann

Badenhausen. Eine energetische Sanierung am Haus spart nicht nur langfristig Energiekosten für die Hausbesitzer, sondern schont auch nachhaltig die Umwelt und trägt zum Klimaschutz bei. In den vergangenen Jahren hat Familie Boldt aus Badenhausen viel Zeit mit der Sanierung ihres Hauses aus dem Jahr 1956 in der Straße "Im Bruch" verbracht. Und das hat sich gelohnt.

Am Montag wurde der vierköpfigen Familie die Grüne Hausnummer von der Ersten Kreisrätin des Landkreises Göttingen, Christel Wemheuer, verliehen. Die Grüne Hausnummer ist eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und ihrer regionalen und kommunalen Partner. Sie zeichnet Gebäudeeigentümer aus, die besonders energieeffizient gebaut oder saniert haben und honoriert damit ihren Einsatz für den Klimaschutz.

„Es gibt einen hohen Bestand an Altbauten im Landkreis Göttingen mit einem hohen Sanierungsbedarf“, so Christel Wemheuer (Umweltdezernentin) vor Ort in Badenhausen „es ist schön, dass es Eigenheimbesitzer wie die Familie Boldt gibt, die mehr tun als sie müssten. Das sind gute Beispiele und das soll auch wertgeschätzt werden“. Ausgezeichnet werden ausschließlich Wohngebäude - bei Neubauten mit KfW-Standard-55 oder höher und bei Bestandsgebäuden, die auf KfW-Effizienzhausniveau saniert wurden.

Die Abkürzung KfW steht für Kreditanstalt für Wiederaufbau. Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und hat als öffentliche Institution eine gesetzlich festgelegte Aufgabe zu erfüllen. Ein KfW-Effizienzhaus-55 benötigt 45 Prozent weniger Primärenergie im Jahr als ein vergleichbarer Neubau. Die Sanierung muss auf KfW-Effizienzhausniveau oder auf drei Einzelmaßnahmen (davon mindestens zwei in der Gebäudehülle) erfolgen. Das traf im Fall der Familie Boldt zu.

Die Familie hatte bereits 2013 begonnen, die Elektrik und den Dachboden in Eigenleistung zu erneuern. Danach folgte der Einbau neuer Fenster, die Sanierung der Fassade und der Einbau einer neuen Heizungsanlage mit hydraulischen Abgleich. Dazu kam noch ein Holzofen mit einem durchschnittlichen Heizwert von 90 Kilowatt pro Quadratmeter. Bei der Gelegenheit wies die Erste Kreisrätin auch noch auf das Altbauförderprogramm hin. Damit wird die energetische Optimierung von Wohngebäuden, die sich im Gebiet des Landkreises Göttingen (ohne Stadt Göttingen) befinden, gefördert. Voraussetzung ist eine qualifizierte Energieberatung.

Dass Sebastian und Manuela Boldt mit ihren beiden Töchtern Emily (6 Jahre) und Malia (drei Jahre) den Klimagedanken nicht nur in Zusammenhang mit ihrem Wohnhaus leben, war auch bei einer kurzen Besichtigung des Grundstücks zu sehen. In dem großzügig angelegten Garten gibt es reichlich Blumenbeete, einen Teich sowie auch einen Obst- und Gemüsegarten. Seit 2015 wurden rund 800 Grüne Hausnummern in Niedersachsen verliehen.

Der Landkreis Göttingen ist in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Verleihung dabei. Inzwischen sind für diesen kurzen Zeitraum bereits 22 Auszeichnungen vergeben worden, davon fünf im Altkreis Osterode.

 

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