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13.06.2020

Der Ortsrat Dorste hatte eine inhaltsreiche Tagesordnung


von Petra Bordfeld

Während der Sitzung des Ortsrates Dorste, welche aufgrund der Corona-Krise im Gesellschaftsraum des Dorfgemeinschaftshauses (DGH) stattfand, bedankte sich Ortsbürgermeisterin Helga Klages bei allen Einwohnern für die Disziplin, Geduld, das freundliche Miteinander, die gegenseitige Unterstützung und das Einhalten der Regeln. Sie bat darum, auch weiterhin durchzuhalten und die Regeln zu beachten.
Geduld müssen die Dorster auch haben, wenn es um den ersten Spatenstich des Wasserrückhaltebeckens geht.

Der war seitens der Stadt Osterode noch für dieses Jahr geplant. Allerdings werde das aufgrund von Kritik einiger Naturschutzverbände nicht geschehen, so der erste Stadtrat Thomas Christiansen. „Es wäre schöner gewesen, wenn ich hätte sagen können, dass wir bald anfangen“. Aber auch wenn aus den anfangs geplanten fünf Becken eines geworden ist und der Landkreis Göttingen mitgeteilt habe, dass kein Planfeststellungsverfahren, sondern ein normales Wasserrechtsverfahren ausreicht, sei doch alles anders gekommen. Denn letztes Jahr sei der Landkreis wieder auf die Planfeststellung umgeschwenkt, was zur Öffentlichkeitsbeteiligung geführt hätte. Genau diesen Schritt hätten diverse Naturschutzverbände genutzt und festgestellt, dass die Planungen nicht ausreichend seien. Ärgerlich sei, dass diese Entscheidung am „grünen Tisch“ gefällt wurde.

Auch wenn es in diesem Jahr nicht losgehe, bleiben die Gelder aber im Haushalt stehen, damit der über 30 Jahre währende „Traum“ realisiert werden kann. In jedem Fall sei er guter Dinge, gleiches dürfe er über Wasserschutz- und Naturschutzbehörde des Landkreises sagen. Die Naturschutzverbände sollen zu einer Ortsbegehung eingeladen und von der Notwendigkeit und der Richtigkeit der bereits vorhandenen Planungen überzeugt werden.

Weiter legte Christiansen den Sachstand „Dorfgemeinschaftshaus“ vor. Zurzeit werden die Beleuchtung und die Notbeleuchtung von Kabel zu Kabel durchgeprüft. Wenn dieser Bereich abgeschlossen ist, dürfe man sich Gedanken um die Beleuchtung machen. Vor der Installation einer neuen Beleuchtung ist ein neuer Anstrich erforderlich. Außerdem wird der Bodenbereich dort, wo die Theke gestanden hat, erneuert. Einen neuen Pächter habe man dahingegen noch nicht gefunden. Ein Interessent sei mit dem Auftreten von Corona abgesprungen. Die Überlegung, beispielsweise für den Schütt'nhoff 2021 einen Caterer zu verpflichten, müsse bestehen bleiben.

Stadtamtfrau Thoskild Lätsch hatte auch einiges zu berichten. So teilte sie mit, dass die Stadt mindestens ein neues Geschwindigkeitsmessgerät anschaffen wird, welches eine eigene Standfestigkeit aufweisen kann. Zum einen darf das Alte nicht mehr an Laternenmasten befestigt werden, zum anderen gäbe es mit dem auch technische Probleme. Osterodes Bürgermeister Jens Augat, der in die Sitzung nach Dorste gekommen war, sagte,, dass noch mehrere Standorte ausgeguckt werden sollen, wo die Geräte, welche mit Solarzellen ausgerüstet sind, fest installiert werden könnten.

Helga Klages teilte mit, das der Einfachausbau der K 419 (Dorste/Schwiegershausen) im Sommer begonnen werden sollte, man aber jetzt abwarten müsse, wann die Arbeiten an der L 523 (Schwiegershausen/Osterode) beendet sind. Die Kommunikation zwischen Landkreis und Stadt Osterode soll dahingehend verbessert werden, damit Straßensperrungen früh genug bekannt gegeben werden und es nicht mehr zu unliebsamen Überraschungen kommt.

Die Fußgängerampel im Bereich der Voba sei leider auch weiter defekt. Die Straßenmeisterei Herzberg habe mitgeteilt, dass keine Tiefbauunternehmer zu finden sei, die das erforderliche Mastfundament herstellen können. Diese Tatsache sorgte für Unmut unter den Ortsratsmitgliedern. Es tauchte die Idee auf, einen provisorischen Zebrastreifen „hin zu klatschen“, denn einfach so über die Straße zu laufen sei nicht gerade ein Vorbild für Kinder. Die Idee, ein Hinweisschild "Vorsicht Fußgänger“ aufzustellen, lässt sich nicht realisieren, wenn kein Zebrastreifen da ist. Also folgte die Überlegung, ob nicht das Baustellengelb genommen werden könnte. Stadtamtfrau Lätsch nahm die Überlegungen mit und wird die Ortsbürgermeisterin auf dem Laufenden halten.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die mittelfristige Finanzplanung und das Investitionsprogramm für die Jahre 2020 bis 2025. Beide Fraktionen waren sich in der Vorlage der Wunschliste einig, auch wenn die denen der Vorjahre sehr ähnelt, d. h., es wurde kaum ein Projekt umgesetzt. Die „Wunschliste“ beinhaltet die Erneuerung der Fenster im Foyer im DGH und im oberen Stockwerk im Eingangsbereich der ehemaligen Grundschule sowie die Realisierung des Hochwasserschutzes, die Instandsetzung der Brücken in der Ortschaft, die Unterhaltung der Spielplätze sowie der Straßen, die Instandhaltungsmaßnamen aller öffentlicher Gebäude und die Unterstützung der Jugendarbeit in örtlichen Vereinen. Wichtig sei auch die Überprüfung der Regenwasserabflüsse in einigen Dorster Straßen.

In einem weiteren TOP ging es um die Verwendung der Ortsratsmittel ging, welche sich noch auf 2 690 Euro belaufen. In dem Zusammenhang stellte Thoskild Lätsch eine seitens der Stadt gestartete Initiative: es soll ein kleines Begrüßungsgeschenk in Form eines Lätzchen für neue Erdenbürger geben mit dem Aufdruck „Klein aber OHA“ und dem Namen des Neugeborenen. Man war sich einig, dafür einen Teil der Ortsratsmittel zu verwenden und sich an dieser Aktion ab dem 1. Januar 2021 zu beteiligen.

Jugendpfleger und Ratsmitglied Sebastian Koch wiederum mahnte an, dass man mit den noch zur Verfügung stehen Geldern eine neue Tür für den Jugendraum finanzieren sollte. Die alte schließe schon seit längerer Zeit, auch nach durchgeführten Reparaturen, nicht richtig. Diesen Vorschlag nahm Stadtamtfrau Lätsch ebenfalls mit, um bei der nächsten Sitzung einen Kostenvoranschlag vorlegen zu können.

Zu den 500 Euro des Dorfbudgets, welches der Landkreis Göttingen ausschüttet, stellte Helga Klages eine von dem Heimat- und Geschichtsverein geplante Aktion vor, die Andreas Nackunstz und der Jugendpfleger Sebastian Koch realisieren wollen. Es soll ein Projekt starten, bei dem die jüngere Generation die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger als Zeitzeugen befragen sollen, um so auch Berührungsängste zwischen jung und alt abzubauen. Es geht z.B. um Erinnern an alte Sitten und Gebräuche, frühere Arbeitsmethoden, alte Berufe und vieles mehr. Der Heimat- und Geschichtsverein wird aus dem Grund auch den Antrag auf die 500 Euro stellen, schließlich dürfte von dem Ergebnis einiges in der 2022 erscheinenden Dorfchronik erscheinen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Hier, in dem Richtung Uehrde gelegenen Muckes Hohl soll das Wasserrückhaltebecken entstehen

 

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