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12.06.2020

Herzberg bleibt für die Polizei als Standort unverzichtbar


Bei der Übergabe des Sicherheitsberichts v.l. Heiko Fette, Lutz Peters, Raimund Päckers

Stadtverwaltung und Polizei haben sich zur Sicherheitslage ausgetauscht

...PK Osterode

Zum mittlerweile vierten Mal hat die Polizeidirektion Göttingen ihren Sicherheitsbericht herausgegeben (vgl. Presseinformation der PD Göttingen vom 29.05.2020). In den vergangenen Jahren hat Polizeipräsident Uwe Lührig Vertretern aus Kommunalpolitik und Medien den Bericht im Rahmen von Konferenzen persönlich präsentiert.

Das war in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich.
Der Leiter des Polizeikommissariats Osterode, Heiko Fette, und der Bürgermeister der Stadt Herzberg, Lutz Peters, nutzten die jüngsten Corona-Lockerungen. Gemeinsam mit dem zuständigen Fachbereichsleiter der Stadt Herzberg, Raimund Päckers, und dem Leiter der Polizeistation Herzberg, Frank Grube, erörterten sie im Sitzungssaal des Rathauses unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln die Inhalte des Sicherheitsberichts. „Zwischen Stadtverwaltung und Polizeistation besteht im Alltag ein ausgezeichneter Kontakt. Die Übergabe des Sicherheitsberichts macht es zudem möglich, sich einmal grundsätzlich zur Sicherheitslage und zu gemeinsamen Themen auszutauschen.“, stellten die Gesprächspartner eingangs fest.

Gleich zu Beginn des Gesprächs machte Osterodes Polizeichef deutlich: „Die jüngste personelle Verstärkung der Polizeistation Herzberg ist ein Bekenntnis zum Standort Herzberg. Damit wird der zentralen Lage Herzbergs Rechnung getragen.“ Hier kreuzen sich zwei wichtige Bundesstraßen. Zudem sind die Städte Bad Lauterberg, Duderstadt und Osterode in wenigen Fahrminuten erreichbar.“

Bürgermeister Lutz Peters teilte in Ergänzung dazu mit, dass die Stadt Herzberg ihren Außendienst ebenfalls personell verstärkt hat. Künftig könnten so beispielsweise häufiger gemeinsame Aktionen von Ordnungsamt und Polizei stattfinden. „Ich finde es wichtig, dass wir in der Lage sind, gemeinsam zügig und niedrigschwellig gegen Unordnungszustände im öffentlichen Raum vorzugehen.“, sagte Peters mit Blick auf die personellen Möglichkeiten.

Anschließend gaben die beiden Vertreter der Polizei einen kurzen Einblick in die Kriminalstatistik. Demnach lag Herzberg bei der Entwicklung der Sicherheitslage voll im Trend der umliegenden Gemeinden. Die Anzahl der Straftaten ging im vergangenen Jahr mit 14% hier sogar besonders deutlich zurück. Erfreulich sind die Rückgänge im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls um fast 50%. Der umgekehrte Trend ist nach wie vor bei den Betrugsdelikten festzustellen. Im Bereich des so genannten Warenbetruges, der im Wesentlichen im Online-Versandhandel begangen wird, haben sich die Taten fast verdoppelt. Dagegen haben sich lediglich zwei Gewalttaten auf öffentlichen Wegen und Plätzen ereignet. „Statistisch gesehen kann man in Herzberg außerhalb seiner Wohnung kaum Opfer einer Gewalttat werden.“, fasst Heiko Fette zusammen.

In den eigenen vier Wänden sieht das leider etwas anders aus. Das Phänomen der häuslichen Gewalt und hier insbesondere die Gewalt in Partnerschaften ist weiterhin aktuell und sogar tendenziell ansteigend. „Hier kommt es darauf an, dass sich Opfer möglichst schnell bei der Polizei melden, damit die Gewaltspirale frühzeitig beendet werden kann.“, appelliert der Leiter des Polizeikommissariates Osterode.

Ebenfalls im heimischen Bereich ereignen sich zunehmend Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Professionellen Tätergruppen gelingt es leider immer wieder durch geschickte Gesprächsführung am Telefon, Senioren zur Überweisung oder Aushändigung von fünf- und sechsstelligen Geldbeträgen zu bewegen. Oftmals geben sich die Täter als nahe Verwandte oder Polizeibeamte aus. „Hier liegt ein Schwerpunkt unserer Präventionsarbeit, die potenzielle Opfer und Geldinstitute gleichermaßen einbezieht.“, so der Polizeikommissariatsleiter.

Am Ende des Gesprächs bedankte sich Bürgermeister Lutz Peters bei der Polizei für die Übergabe des Sicherheitsberichtes: „Wir haben viele wichtige Informationen ausgetauscht. In Zeiten von Corona gehören derartige Zusammenkünfte leider der Seltenheit an. Doch das wird nichts an unserer guten Zusammenarbeit ändern.“

 

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