Südniedersachsen ist im Aufbruch

Die Region zählt zu den bundesweit zwölf Aufsteigern, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seinem jüngsten Report ermittelt hat

...von Ralf Gießler

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit Sitz in Köln sowie Büros in Berlin und Brüssel ist ein privates Wirtschaftsforschungsinstitut. In ihm arbeiten etwa 80 Wissenschaftler, die sich u.a. mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem oder dem Arbeitsmarkt beschäftigten. In seinem jüngsten Report hat das Institut unlängst festgestellt, dass Südniedersachsen zu den erfolgreichsten Aufsteigerregionen Deutschlands gehört.

Südniedersachsen, das in dieser Studie Landkreis/Stadt Göttingen und die Landkreise Northeim und Holzminden umfasst, ist eine von drei Regionen, die das IW als "teil-urban“ einstuft. Die Forscher heben hervor, dass sich die Region zwar abseits der großen Ballungszentren befindet, sich jedoch zum Beispiel durch gute Universitätsstandorte auszeichnet.

Die Studie hat die regionale Entwicklung der letzten zehn Jahre unter die Lupe genommen. "Der Fokus dabei wurde auf Regionen gelegt, die sich ausgehend von einem unterdurchschnittlichen Ausgangsniveau überdurchschnittlich entwickelt haben. Insgesamt können auf diese Weise zwölf Aufsteigerregionen identifiziert werden. Für Göttingen besonders hervorgehoben wird der deutliche Rückgang der kommunalen Verschuldung", bemerkte Gregor Motzer von der Wirtschaftsförderung Region Göttingen (WRG).

Göttingens Landrat Bernhard Reuter äußerte sich über das Fazit des Reports begeistert: "Südniedersachsen ist eine Region im Aufbruch! Das war vor fünf Jahren ein Appell, heute ist es Realität – belegt durch wissenschaftliche Daten. Die Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft bestätigt die Erfolge unserer Anstrengungen der vergangenen Jahre und ordnet sie deutschlandweit ein. Dass es mit Südniedersachsen aufwärts geht, wusste ich. Dass wir bundesweit in den Top Ten mitmischen, wissen nun auch alle anderen. Bei aller Zurückhaltung gegenüber Studien im Allgemeinen und Rankings im Besonderen, macht die IW-Analyse eines deutlich: den Reputationsgewinn für die Region.

Für die wirtschaftliche Entwicklung sind Stimmungen genau so wichtig wie harte Fakten. Der Stempel Aufsteigerregion bestätigt das Interesse, das ich landes- und bundesweit für den Landkreis Göttingen und die Region erlebe. Südniedersachsen galt einst als Problemfall, heute steht es für Dynamik und Innovation. Wir sind ein Hidden Champion der regionalen Entwicklung, jetzt ist der Erfolg messbar und wird nun von außen bestätigt. Als Landkreis Göttingen tragen wir unseren Teil dazu bei. Das Erfolgsrezept ist aber, dass die Region zusammengewachsen ist und an einem Strang zieht, über die Grenzen von Landkreisen oder Branchen hinweg.

Gebietskörperschaften, Wirtschaft und Wissenschaft sind die drei Säulen der regionalen Entwicklung. Viele Akteure wirken mit. Das ist auch die Grundlage der Unterstützung durch das Land Niedersachsen, das sich zur Region bekennt. Aufsteigerregion – auf diesem Titel ruhen wir uns nicht aus, sondern nehmen ihn als Motivation, uns gemeinsam für die Region einzusetzen.“

Bezogen auf die grassierende Corona-Pandemie sei ein Punkt besonders interessant und aktuell, findet der Landrat: "Am Ende der Studie wird die Krisenresistenz in Coronazeiten analysiert, und auch hier schneidet unsere Region sehr gut ab. Wir haben beste Chancen, gut aus der Krise herauszukommen und den Aufstieg zu einer wirklichen TOP-Region (die wir noch nicht sind) zu schaffen!“
Die vollständige Studie steht unter

www.suedniedersachsenstiftung.de/aufsteigerregion/ oder direkt beim Institut unter www.iwkoeln.de/ zum Download bereit.