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03.06.2020

Ein Böllerkonzert zu Ehren der Schützenmeister Förste und Nienstedt


Stefan Gerke freute sich, dass er bei seinen Konzertbeiträgen -schussfestes- Publikum begrüßen konnte

...von Petra Bordfeld

„Wir wollten daran erinnern, was heute gewesen wäre, wenn es nicht zur Corona-Pandemie gekommen wäre“, so Klaus Beyger, auf dessen Idee das ungewöhnliche Konzert des Böllerclubs Förste/Nienstedt beruht. Denn an dem Abend, als es in beiden Ortschaften zu hören war, sollte der Schütt'nhoff der beiden Ortschaften ausgegraben werden.

Da mit dem Virus Covid-19 nun nicht nur das Ausgraben dieses von allen sehnlichst erwartete, traditonelle Volksfestes, sondern der gesamte Schütt'nhoff ins Veranstaltungswasser gefallen ist, wollte Beyger zu Ehren der vier Schützenmeister Henning Töllner, Jürgen Herr, Jörg Lüer und Ingo Kassau 14 Handböller und zwei Kanonen „singen“ lassen.

Vor dem ersten Schuss stieß dieses wohl einmalige „Konzert“ bei den Mitgliedern des Clubs auf offene Ohren, auch wenn jeder seinen Böller im heimischen Garten zünden sollte Das für die 14 festlichen Tage benötigte Schwarzpulver war letztendlich schon gekauft worden.

Gemeinsam wurde bei Whats App ein Plan erstellt, wer von den 15 Schützen und der einen Schützin bei dem Home-office-Konzert wann den Abzug tätigen sollte. Denn Jenny Beyger, Jugendleiterin des Schützenvereins Förste, wusste vor vier Jahren die Männer mit ihren Argumenten und Können zu überzeugen. Damit ist sie in der 35 jährigen Geschichte des Clubs die erste Frau, die in der Männerdomäne akzeptiert wird.

So lud auch sie ihren Böller, um beim Konzert „mit zu musizieren“. Die anderen „Musikanten“ waren Rainer Blume in der Sültebreite, Jens Hente bei der Alte Sösebrücke und dem Salzschuppen, Lutz Reinbrecht an der K 31, Oliver Häusler an der Kreuzung Westerhöfer Straße/Nienstedter Straße, Frank Lange in der Nienstedter Straße, Thorsten Lange –an der Kreuzung Eisdorfer Straße/Auf dem Kampe, Stefan Böhm, Auf dem Kampe, Petja Peinemann , Auf dem Bruch, Helmut Lange, Unter dem Salzenberg, Hardy Mues und Nicklas Bollmann in der Grabenstraße, Klaus und Jenny Beyger und Stefan Gerke in der Sülte, Christian Blume in der Förster Straße und Claus Wedemeyer vor der Werkstatt Weber.

Da sich diese Überraschung nicht nur mittels Veröffentlichung in der Zeitung, sondern auch unter dem Motto „Hast du schön gehört?“ verbreitet hatte, waren auch viele Bürger auf Balkonen oder auf den Straßen zu sehen, die sich nicht selten die Ohren zu hielten.

Den ersten Schuss gab Rainer Blume ab, dem schlossen sich die anderen im Uhrzeigersinn an, bis Claus Wedemyer an der Reihe war. In zumeist nur drei Sekunden waren die Waffen wieder geladen. Denn nach den Einzelschüssen folgte eine Salve Die von Klaus Beyger mit einem abgeschossenen Pyro angekündigt wurde. Hiernach gab es noch einmal ein Einzelfeuer, im Uhrzeigersinn startend bei Rainer Blume. Zu Ehren des vierten Schützenmeisters gab Klaus Beyger erneut einen Pyro ab, nach dem ein Schusswechsel erfolgte bei dem immer zwei Böllerkameraden gleichzeitig ihren Böller abfeuerten.

Dass nicht „nur“ die Schützenmeister, sondern auch viele andere Förster und Nienstedter Bürger fasziniert gewesen waren, machte Henning Töllner mit seinem Besuch beim Kassenwart des Böllerclubs, Meinhard Mues, deutlich. Denn er überbrachte im Namen seiner Ehrenamtskollegen ein großes Dankeschön für dieses einfach tolle Event. Außerdem machten nicht selten Bürger beider Ortschaften die Geste „Daumen hoch“ deutlich, wie gut auch sie die Aktion gefunden hatten.


Jenny und Klaus Beyger lassen ihre Handböller ertönen

Rainer Blume in der Sültebreite gab den ersten Schuss ab.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Jenny Beyger lädt ihren Handböller für den nächsten Schuss

Sie freuten sich, vom Balkon aus den Böller-Konzert nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen


Alles vorbereitet...


Auch in der Sültebreite verfolgte man das Böllerkonzert.


 

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