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27.05.2020

Bimmelbrücke sorgte im Rat für Gesprächsbedarf


Der Radweg in Richtung der Bimmelbrücke ist momentan bis zur Sanierung der Brücke gesperrt

Für die Sanierung mussten wegen Kostensteigerung weitere Mittel bereit gestellt werden / Erneute Ausschreibung soll jetzt auf den Weg gebracht werden

...von Herma Niemann

Leider habe die Ausschreibung zur Sanierung der Bimmelbrücke in Wulften im vergangenen Jahr ein sehr unbefriedigendes Ergebnis erbracht, berichtete der Gemeindedirektor, Rolf Hellwig, auf der jüngsten Ratssitzung in Wulften. Der Submissionstermin war im Februar 2020. Seitens des Planungsbüros sei nun der Vergabevorschlag mit einem Bruttopreis für die Sanierung in Höhe von 197.982 Euro unterbreitet, also 135 Prozent über der ursprünglichen Kostenschätzung.

Eigentlich waren Finanzierungskosten von insgesamt rund 84.000 Euro geplant gewesen. Um eine erneute Ausschreibung nun auf den Weg bringen zu können, müssen die zusätzlich benötigten Mittel bereitgestellt werden. „Ohne diese zusätzliche Bereitstellung können wir die Ausschreibung nicht auf den Weg bringen und das Projekt nicht mehr weiter verfolgen“, betonte Hellwig. Es sei inzwischen Kontakt mit dem Landkreis Göttingen aufgenommen worden, der eine erhöhte Förderung zusagte, sofern die seitens der Gemeinde Wulften ebenso der erhöhte zusätzliche Eigenanteil gestellt werden kann.

Insgesamt müssen deshalb aus dem Haushalt Mittel in Höhe von 135.100 Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Deckung ist durch Einsparungen beim Produktkonto Dorferneuerung und durch höhere Fördermittel des Landkreises gewährleistet. Der Rat stimmte einstimmig dafür. Laut aktueller Kostenaufstellung belaufen sich die Kosten zur Sanierung der Brücke auf rund 215.045 Euro. Die Zuwendung des Landkreises beträgt rund 107.500 Euro, auf dieselbe Summer erhöht sich auch der Eigenanteil der Gemeinde Wulften. Die Ausführung soll bis Ende November erfolgen. In der Einwohnerfragestunde melde sich ein Einwohner zu Wort und fragte, ob man seine Vorschläge zur Sanierung der Bimmelbrücke mit in die Planungen eingebracht habe, denn seine Vorschläge würden die Summen um die Hälfte der Kosten reduzieren.

Seine Vorschläge seien keinesfalls laienhaft, zudem habe er sich auch Rat von Unternehmen eingeholt. Zur Erklärung sagte der Wulftener, dass er wohl als Urheber der Kombination Bimmelbrücke, Rad- und Fußweg gelte und dass ihm diese Brücke eine Herzensangelegenheit sei. Der Rat habe im Vorfeld verschiedene Varianten überlegt, so Hellwig, und sich dann für eine Metallbauweise entschieden. Der Einwohner wiederum entgegnete, dass er auf Umwegen an der Ausschreibung beteiligt gewesen sei, die „nicht den Cent Papier Wert ist, auf dem sie geschrieben ist“, wie er sagte. „Sie unterstellen dem ausführenden Büro fachliche Mängel“, so Hellwig erbost „wir können davon ausgehen, dass das Ingenieurbüro fachlich sauber arbeitet“. Der Einwohner wiederum betonte, dass er sich mit Ausschreibungsverfahren auskenne.

Die Art und Weise wie die Ausschreibung erfolgt sei, sei überholt, und auch die Höhe der Kosten könne nicht stimmen, mutmaßte er. „Das sind Steuergelder, die ausgegeben werden“. Dazu sagte der Bürgermeister, Henning Kruse (SPD), dass man sich auf den fachlichen Rat des Büros verlassen müsse und man deshalb diese Entscheidung getroffen habe. „Unser Ziel ist, dass die Brücke wieder nutzbar ist“, so Kruse. Der Rat habe sich über das Ausbauprogramm Gedanken gemacht und sich entschieden, so Hellwig. Leider seien Alternativausschreibungen nicht zulässig. Man könne nicht einfach ausschreiben: „ein Stück Brücke“.

In seinem Bericht erwähnte Hellwig, dass der Ausbau der Straßen Unterdorf/Bahnhofstraße Gesamtkosten von 3,4 Mio Euro mit sich gezogen haben. Die Anlieger sein insgesamt mit 290.000 Euro beteiligt. Die Fördermittel hätten rund 1,66 Mio Euro betragen. Die Gemeinde Wulften hat mit Eigenmitteln in Höhe von 1,26 Mio Euro beigetragen. Weiter berichtete der Gemeindedirektor, dass zwar die Arbeiten der Telekom im Bereich des Bahnübergangs und der Kurve Mühlenstraße noch nicht ganz abgeschlossen seien, das Pflaster auf Teilen der Strecke jedoch erneut aufgenommen werden müsse. Grund dafür sei die Erneuerung der Stromleitungen auf einer Länge von sechs bis sieben Metern. Die Arbeiten sollen vor dem Fußgängerüberweg bis kurz hinter sie Volksbank erfolgen. „Leider hat hier keine Harmonisierung der Arbeiten funktioniert. Aber die Gemeinde hat leider keinen Einfluss darauf, wann welche Maßnahmenträger ihre Arbeiten aufnehmen“, so Hellwig.

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