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15.05.2020

Abenteuer Essen gehen


Die Restaurants öffnen wieder

von Corina Bialek und Christian Dolle

Die vergangenen Wochen waren für uns alle ziemlich surreal. Vor allem im öffentlichen Raum. Inzwischen kehrt das Leben allmählich wieder zurück, doch natürlich nur unter Auflagen und Bedingungen, die sich mitunter sehr seltsam anfühlen. Auch die Restaurants und Gaststätten öffnen wieder. Doch fühlt es sich auch wieder an wie vorher, dort essen zu gehen?

Das Restaurant „da capo“ hat seit dieser Woche seine Pforten wieder geöffnet, allerdings nur, wenn die Gäste mit Mundschutz kommen. (Zum Essen darf der selbstverständlich abgenommen werden, um gleich mal allen Fragen vorzubeugen.) Am Eingang gibt es die Möglichkeit, sich die Hände zu desinfizieren und wer dann zum Tisch geleitet wird, stellt fest, dass einige entfernt wurden, um den Mindestabstand wahren zu können. Hat man am Tisch Platz genommen, kann auch die Maske abgenommen werden.

Im ersten Moment ist all das sicher erst einmal ungewohnt und passt nicht so ganz zur herzlichen Gastfreundschaft normaler Zeiten. Der Eindruck verstärkt sich, wenn das Personal ausschließlich mit Mundschutz unterwegs ist, dem Gast möglichst nicht nahe kommt und sich eben an alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen hält. Dazu gehört auch die Möglichkeit mit den Smartphone über einen QR Code die Speisekarte aufzurufen. Doch freundliche Worte, guter Service und vor allem gutes Essen sind ja trotzdem möglich.

Sind all die Umstände erst einmal akzeptiert, bleiben das kulinarische Angebot und die Qualität der Küche ja die gleichen wie vorher. So sind dann beim saisonalen Spargelgericht oder allerspätestens beim Dessert alle widrigen Umstände vergessen und das Essen gehen letztlich nur auf den ersten Blick ein Abenteuer. Vielmehr ist die Öffnung, sogar ein willkommener Schritt zurück in die Normalität und hin zu einem hoffentlich bald wieder gewohnten öffentlichen Leben.

Das zumindest sollte es auch sein, denn gerade für gastronomische Betriebe bedeutet die Coronakrise eben ein echte Krise. Die laufenden Kosten bleiben bestehen, alles andere ist jedoch erst einmal ungewiss. Das „da capo“ hat sich in den Wochen des Lockdowns mit Außer-Haus-Verkauf über Wasser gehalten und, wie Küchenchef Bernd Pfeiffer sagt, gute Erfahrungen gemacht. Zum einen, weil das Angebot von vielen angenommen wurde, zum anderen aber auch, weil etliche Stammgäste deutlich machten, sie wollten auf keinen Fall auf die kulinarischen Kreationen aus seiner Küche verzichten. Daher wird dieses Angebot auch weiterhin bestehen bleiben, sozusagen als kleines positives Fazit aus dieser seltsamen Zeit.

Bleibt also zu hoffen, dass es jetzt wieder aufwärts geht, nicht nur für das Restaurant an der Stadthalle, sondern für alle gastronomischen Betriebe der Region. Immerhin sind sie neben der Kultur – die wohl noch deutlich langsamer wieder anläuft – ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens und eben jene Orte, die zum Pflegen unserer sozialen Kontakte so wichtig sind.


Diesen Gag konnten wir uns nicht verkneifen. :-)
Mit Maske muss natürlich niemand essen.



mit QR Code zur Speisekarte

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:





 

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