Sport

23.04.2020

Tennis in Zeiten von Corona - Warten auf den Spielbeginn


Klaus Knoke, Herbert Greger und Bejrush Kurteshi (v. l.) beim Arbeitseinsatz 2019

...von Petra Bordfeld

Die Sommersaison beim Tennisverein Sösetal-Förste würde am letzten Aprilwochenende beginnen, die ersten Punktspiele im Mai starten. Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Tennisverband Niedersachsen/Bremen den ersten Spieltag jedoch auf Mitte Juni verschoben. Die Außenplätze dürfen während der aktuellen Kontaktsperre nicht betreten werden – und der Verein darf diese nicht in Eigenregie aufbereiten.

Den Vorstandsmitgliedern des TVS ist es durch die Zwangspause verwehrt, sich zu gemeinsamen Sitzungen zu treffen. Aber die digitale Kommunikation bietet ihnen weiterhin die nötige Plattform, gilt es doch, sich auf den Tag vorzubereiten, an dem die Tennisanlage wieder geöffnet werden darf. „Wir gehen davon aus, dass Tennis in Niedersachsen Anfang/Mitte Mai unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln erlaubt sein wird. Einzelne Bundesländer haben individuellen Sport zu zweit bereits wieder gestattet“, so der erste Vorsitzende, Herbert Greger.

„In den zurückliegenden 40 Jahren haben wir die Frühjahrsinstandsetzung in Eigenleistung erbracht. In diesem Jahr mussten wir zum ersten Mal eine Firma damit beauftragen, die rund zehn Tonnen Sand auszutauschen und einen Teil der Linien neu einzubringen“. So konnte dank des milden Winters bereits Anfang Februar die Anlage grob vom Laub befreit und die Linien erneuert werden. Mittlerweile ist alles fertig, nur die Netze müssen noch gespannt werden. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Ordnungsamt ist es erlaubt, die Plätze zu pflegen, dass heißt sie zu wässern und von noch verbliebenem Laub zu reinigen. „Gerade das wässern ist bei Trockenheit erforderlich, sonst würde der Wind den Sand in alle Himmelsrichtungen tragen“, mahnte Greger. 

Tennis kann, gerade in der jetzigen Jahreszeit, als Individualsport im Freien ausgeübt werden. „Eine Kontaminierung durch das Spielgerät ist nicht möglich“, heißt es in einer Stellungnahme des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Der Verband plädiert daher für eine bundesweite Öffnung der Tennisplätze und -hallen. Darauf warten auch viele Mitglieder des TVS. „Tennis spielt man am besten mit Abstand“, merkte Sportwart Sascha Peter mit einem Augenzwinkern an. „Für uns als Verein steht natürlich auch die Gesundheit aller Mitglieder im Vordergrund. Wir werden für die notwendigen Hygienemaßnahmen sorgen. Ich kann die Ungeduld der Mitglieder verstehen. Es herrscht optimales Tenniswetter, die Plätze sind fertig. Dennoch gibt es auch zukünftig einiges zu beachten.“

Eine normale Punktspielsaison können sich Sascha Peter und Daniel Gross, Jugendwart des Vereins, aktuell nicht vorstellen. „An einem Punktspieltag befinden sich bei vielen Vereinen immer mehrere Mannschaften auf einer Anlage, die Einhaltung eines Mindestanstandes kann nicht gewährleistet werden“, bat der Sportwart zu bedenken.“ In diesem Jahr gilt es das Beste daraus zu machen“. Sollten die Punktspiele ausfallen, könne man sich auf Mitgliederwerbung und vereinsinterne Veranstaltungen konzentrieren. „Vielleicht hat so das Corona-Virus auch etwas Positives an sich. Denn nach der sportfreien Zeit könnten viele Lust haben selbst Tennis zu spielen, die zuvor höchstens als Zuschauer im Fernsehen ein Spiel verfolgten“.

Aktuell könne aber nichts geplant werden, da sich der Tennisverband Niedersachsen/Bremen bedeckt hält und aktuell an den Punktspielen festhält.
Ein weiterer Punkt ist das Jugend- und Erwachsenentraining. Das gemeinsame Training im Verein in Gruppen ist aktuell verboten. Wann und ob dies wieder möglich ist, ist fraglich. „Wir stehen im engen Austausch mit unserem hauptberuflichen Trainer Gerrit Riban“, so Daniel Gross. Es gilt für die Zeit nach Corona ein Trainingskonzept zu entwickeln. Das Wintertraining konnte seit Mitte März nicht mehr durchgeführt werden. Während die Kosten für die Tennishalle für den Verein weiterlaufen, gehöre der Trainer zu den großen Verlierern der Corona-Pandemie, da seine Geschäftsgrundlage vollkommen weggebrochen sei. „Diejenigen, die in der Region diesem Beruf nachgehen, sind nicht angestellt, sondern mühen sich als Einzelunternehmer um ihr tägliches Brot. Es ging von einem Tag auf den anderen von Hundert auf Null, "beschreibt Riban seine persönliche Einnahmesituation.

Der Vorstand und die rund 140 Mitglieder im Alter von sechs bis 90 Jahre warten gespannt was in den nächsten Wochen passiert. „In diesen Zeiten müssen wir flexibel sein und schnell reagieren. Auf jeden Fall sind wir gut vorbereitet und hoffen darauf möglichst zeitnah unseren Sport wieder ausüben zu können.
Weitere Informationen zum TV Sösetal-Förste www.tvsoesetal.de

 

Anzeige