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17.04.2020

Göttinger Grüne fordern sichere Fahrrad-Straßen für Stadt und Landkreis


...BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Göttingen

Der Rückgang des Autoverkehrs verbessert bereits spürbar die Luftqualität in der Stadt. Alternativ fahren gerade mehr Menschen mit dem Fahrrad. In den nächsten Tagen entscheidet sich, ob die Maßnahmen zur physischen Kontakteinschränkung schrittweise zurückgenommen werden. Dann nimmt die Gefahr für  Fahrradfahrer*innen im Verkehr wieder zu.

Der Stadtvorstand der Göttinger Grünen fordert deshalb die Stadt Göttingen dazu auf, anderen Städten zu folgen und unverzüglich den Schutz von Fahrradfahrer*innen zu erhöhen. Laut Empfehlungen des IASS Potsdam helfen temporäre Maßnahmen, die
Mobilitätsinfrastruktur an die Corona-Pandemie anzupassen. Dieser Anlass steht  derzeit selbstverständlich im Vordergrund. Um so besser, wenn Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden, gleichzeitig dazu dienen, eine umwelt-, menschen- und klimafreundliche Mobilitätspolitik mittel- und langfristig voranzubringen.

Dazu Peter Pütz vom Stadtvorstand der Göttinger Grünen: "Durch die Corona-Krise sind derzeit viele Menschen auf ihr Fahrrad angewiesen und können oder wollen weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch dem Pkw fahren. Die Nutzung des Fahrrads bzw. Pedelecs ist angesichts der teilweise ohnehin schon schlechten Fahrradwege wie z.B. an der Bürgerstraße, Reinhäuser Landstraße, dem Nikolausberger Weg oder der Kasseler Landstraße nur unter erhöhten Risiken möglich. Um eine möglichst sichere Nutzung des Fahrrads sicherzustellen und zu verhindern, dass zusätzliche, unfallbedingte Krankenhausbehandlungen anfallen, sind die kurzfristige Einrichtung von sichereren Fahrrad-Straßen, die Einführung von Pop-Up Fahrradstraßen wie in einigen Bezirken Berlins sowie ein stadtweites Tempo 30 für den Straßenverkehr notwendig. Gleichzeitig verbessern sichere Fahrrad-Straßen und Tempo 30 die Luftqualität in der Stadt und beugen weiteren Erkrankungen vor."

Ute Reichmann, ebenfalls Mitglied des Stadtvorstands, ergänzt: "Es handelt sich um
dringende und temporäre Maßnahmen, die aber eine Gelegenheit bieten, auszuprobieren, was auch langfristig Erfolg verspricht. Wir sind davon überzeugt, dass es dauerhaft wichtig ist, mit solchen Maßnahmen die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Daher muss diese Debatte nach dem Ende der Corona-Krise von Bürger*innen, Verwaltung und Politik weiter geführt werden. Ein Weiter-So nach dieser Krise ist ausgeschlossen. Das (Lasten-)Fahrrad beispielsweise ist ein egalitäres Verkehrsmittel, das die Menschen unabhängig ihrer sozialen Positionen ermächtigt, ihren Alltag zu meistern. Fahrradfreundliche Städte sind sozialere Städte. Insbesondere der Anschluss der Regionen um die Städte ist ohne Auto oftmals schwierig. Wir brauchen wir Mut, Gestaltungswillen und einen Stein des Anstoßes. Wann, wenn nicht jetzt?"

 

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