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16.04.2020

Lerbacher helfen sich


v. l.: Cordula Stein, Mireille Rosenberg, Der Ideenträger Stefan Bormann, Deborah Bormann, Indra Zahner, die den Flyerdruck finanzierte, und André Haak

von Petra Bordfeld

Stefan Bormann las, hörte und sah in diversen Medien Berichte über Aktionen, welche Bürger für ihre Mitbürger starteten. Und der Lehrer an der Schule am Kastanienplatz in Herzberg überlegte sich, dass das doch auch in Lerbach möglich sein müsste.

Um diese Idee zu verwirklichen, stehen ihm übrigens die Bundespolizistin Cordula Stein und die selbstständige Sozial Media Marketing Expertin Indra Zahner von Anfang an zur Seite, weil sie davon überzeugt sind, dass er mit der Überlegung Recht haben müsse Lerbachern zu helfen, die durch Corona eingeschränkt sind.

Als er über Facebook und auf der Homepage Lerbach.de sowie einem informativen Aushang in der Toto-Lotto-Annahmestelle von Christina Gärtner sein Vorhaben veröffentlichte, meldeten sich auch schon viele Einwohner, welche diese Aktion unterstützten wollen.

Sie alle kommen aus verschiedenen Generationen und Berufen. Mütter, die aufgrund der Schließung von Kindergärten und Schulen ihre Kinder betreuen müssen, zählen ebenso dazu, wie Angestellte, die momentan durch Kurzarbeit oder anderen Gründen zu Hause sind. Sie alle haben sich mittlerweile zu einer WhatsApp-Gruppe zusammengeschlossen.

„Die Resonanz derjenigen, die Hilfe brauchen, könnte allerdings größer sein“, so Stefan Bormann. Genau aus dem Grund ließ Indra Zahner jetzt einen Flyer erstellen, der in Lerbach an alle Haushalte verteilt wurde und hoffentlich nicht gleich ungelesen in den Papiermüll der Empfänger verschwunden ist.

Denn auf diesen wichtigen Info-Blättern sind schließlich auch die Adressen von Geschäftsleuten abgedruckt, welche diese Aktion durch einen Lieferservice unterstützen.

„Wir haben uns erstmal darauf beschränkt, einen Einkaufsservice anzubieten, können bei Bedarf aber auch noch andere Hilfestellungen organisieren“, so Bormann. Wer diese Hilfe nutzen möchte, sollte bitte ihn unter einer der Telefonnummern 05522-502160 oder 01793250112 anrufen. Denn er wird das gesamte Netzwerk über die WhatsApp-Gruppe organisieren. Er mahnt aber an, dass man bestimmt nicht als billiges Taxi-Unternehmen gesehen werden will. „Damit können wir uns und die Hilfebedürftigen nicht schützen“. 

Jeder, der Hilfe benötigt, sollte seine Scheu überwinden und anrufen. Denn dafür, dass man aus unterschiedlichsten Gründen zur Viren-Risikogruppe zählt, muss sich niemand schämen, sondern eine der Telefonnummern anrufen und auch was auf den Anrufbeantworter sprechen, um eine der vielen helfende Hände annehmen zu können.


So sehen die Flyer aus, welche an alle Lerbacher Haushaltr verteilt wurden

 

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