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08.04.2020

Der ambulante HOSPIZverein setzt eine Osteridee um


Drei der über 100 Osterkarten, die persönlich oder per Post verteilt werden

...von Petra Bordfeld

Weil dem ambulanten HOSPIZverein Osterode aufgrund der Corona-Pandemie viele Wege zu den von ihnen betreuten Bürgern versperrt sind, haben sich dessen erste Vorsitzende Petra Schröder und ihr Team überlegt, wie sie trotzdem alle von den 23 Begleiterinnen und Begleiter erreicht werden können.

Koordinatorin Beate Bötzl setzte diese Idee in handgefertigte Osterkarten um. Sie werden nicht „nur“ von aussagekräftigen Motiven geprägt, die einzigartig sind und zum Anschauen einladen, sondern in ihnen kommt der literarische Rechtanwalt Ludwig Thoma zu Wort, der einst festgestellt hat: „Es gibt Berge, über die man hinüber muss, sonst geht es nicht weiter“.

Diese Karten werden ausnahmslos in die Briefkästen der zu Hause betreuten Männer und Frauen gesteckt, und jede Wohneinheit der von dem HOSPIZverein betreuten Alten- und Pflegeheime geht auch nicht „leer“ aus. „Diese Karte sollte dann vorgelesen beziehungsweise weiter gegeben werden. Damit erreichen wir hoffentlich alle Heiminsassen“, so Petra Schröder. „Mit dem Thoma-Zitat wollen wir zeigen, dass wir trotz Corona noch da sind und bestimmt nicht in die Knie gezwungen wurden“. Schließlich könne damit deutlich gemacht werden, dass man an jeden Einzelnen denkt und auf der anderen Seite des Berges warten wird.

Zurzeit wird übrigens auch auf das altmodische Telefon und Briefe schreiben zurück gegriffen. Denn, auch wenn die tröstende Hand nicht mehr gereicht werden kann, solle sich niemand alleine fühlen. Begleiter suchen Wege, damit ihre Leute nicht allein sind und das sie trotz aller Einschränkungen da sind.

Denn bei der Betreuung von Bürgern, die zu Hause leben, muss der Sicherheitsabstand ebenfalls eingehalten werden. Weil aber auch das Dasein für viele schon eine große Hilfe ist, machen das einige Betreuer und Betreuerinnen. Sie werden bei ausnahmslos freiwilligen Hausbesuchen selbstverständlich mit der Sicherheitskleidung ausgestattet. „ Wir wollen unsere Ehrenamtlichen fragen und deren Bedenken sehr ernst nehmen. Denn einige von ihnen sind auch in der Pflege tätig und können nicht bis zum Anschlag arbeiten“, so die Vorsitzende. Damit wäre letztendlich keinem gedient, auch wenn diese Begleitung unsicher mache, weil die Form der Nähe, die bekannt ist, nicht mehr sein darf.

Auch wenn die Anfragen weniger geworden sind, ist der Verein weiterhin erreichbar und hat auch für die Sorgen der Angehörigen ein offenes Ohr haben.
Auch Beate Bötzl, die hauptberuflich als Koordinatorin im HOSPIZverein tätig ist, ist trotz der eventuell erforderlichen Kurzarbeit rund um die Uhr für Anfragen erreichbar
(Email: info@hospiz-osterode.de, Telefon: 05522/78056 oder Handy: 0175/7775584). Auf Wunsch käme sie auch zum Gesprächsaustausch ins Büro.
Jetzt werden erst einmal von vielen fleißigen Händen die Osterkarten fertig gestellt, damit sie rechtzeitig in den Briefkästen stecken können.

 

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