Regionales / Bad Sachsa / Walkenried

28.04.2017

Am Anfang steht genaue Recherche


Rüdiger A. Glässer las in Bad Sachsa aus seinen Krimis

von Christian Dolle

Rüdiger A. Glässer ist eigentlich Lehrer. Doch sein Herz schlägt auch für Krimis und irgendwann wollte auch er ein eigenes Buch schreiben. Bevor er das aber fertigstellen, an einen Verlag senden und veröffentlichen konnte, so berichtete er am vergangenen Sonntag seinen Zuhörern in Pfaffenberg's Stub'n in Bad Sachsa, musste er erst einmal recherchieren und lernen, wie man das macht.

Zum einen galt es zu ermitteln, wie andere Autoren überhaupt vorgehen, wenn sie einen Roman konzipieren, der am Ende auch noch spannend sein soll. Zum anderen wollte er möglichst viel über die tägliche Polizeiarbeit erfahren, damit er diese so realistisch und glaubhaft wie möglich darstellen kann. „Das, was in vielen Büchern und Fernsehkrimis gezeigt wird, hat ja mit der Wirklichkeit wenig zu tun“, stellte Glässer fest, er wollte es anders machen.

Nah an der Realität

Inzwischen sind seit der Veröffentlichung seines ersten Krimis „König der Schlangen“ einige Jahre vergangen. Das Buch war so erfolgreich, dass es – genau wie der Nachfolger „Die Fährte der Wölfin“ - mittlerweile vergriffen ist und jetzt neu aufgelegt werden soll. Im vergangenen Jahr erschien mit „Feuerfalke“ sein dritter Roman um Kommissar Rexilius. Alle drei Krimis haben vor allem eines gemeinsam: sie sind zwar äußerst spannend, doch zeigen immer auch, wie mühsam sich die Ermittler voran arbeiten und beschreiben sehr detailliert, wie Tatorte untersucht, Spuren gefunden und Tathergänge konstruiert werden.

Bei der Lesung in dem gemütlichen Café las Glässer Szenen aus mehreren seiner Bücher, erläuterte dazu aber auch viel zu seiner Recherchearbeit und zu dem, was er in den vergangenen Jahren von Polizisten, Gerichtsmedizinern und anderen Experten über die Arbeit der Kriminologen erfahren hat. Gedanklich versetzte er seine Zuhörer sogar an einen ganz frisch entdeckten Tatort. „Der erste Spurensucher würde dieses Café zunächst auf den Knien betreten und den Boden bis hin zur Leiche nach jedem Haar und jeder noch so kleinsten Spur absuchen“, berichtete er, „erst dann folgen die Kollegen, natürlich auf genau dem gleichen Weg.“  

Erste Spuren gibt es inzwischen auch von Rüdiger Glässers vierten Buch. Genaugenommen ist das Manuskript schon fast fertig, erzählte der Autor, er schickt es jetzt an seinen neuen Verlag und im Herbst wird es dann erscheinen. Damit seine Zuhörer nicht mühsam recherchieren müssen, las er eine erste Szene aus diesem neuen Fall, der wie auch die anderen Bücher in der Region Bad Sachsa spielt. Diesmal unter anderem an der Bahnlinie nach Walkenried, die einem Geschäftsmann als Joggingstrecke dient.

Lokale Bezüge

Glässer las vor, wie sein Protagonist dort entlang läuft, und sich mehrfach umsieht, weil er sich verfolgt fühlt. Da er niemanden ausmachen kann, versucht er sich zu beruhigen. Das gelingt ihm bis zu jenem Zeitpunkt als ein Laserpunkt seine Stirn fixiert und kurz darauf ein tödlicher Schuss fällt. Die nächste Szene schilderte eine Frauengruppe, die im Zug sitzt, sich angeregt unterhält, während eine der Damen zufällig aus dem Fenster sieht. Als sie den anderen von ihrer Beobachtung des plötzlich zusammenbrechenden Mannes und eines weiteren am Waldrand mit einer Waffe erzählt, wollen die ihr natürlich nicht glauben.

Das Opfer sei Geschäftsführer einer örtlichen Tourismusagentur, verriet Glässer noch, es gibt in der Geschichte viele Bezüge zu tatsächlichem lokalen Geschehen wie zu den Bebauungsplänen auf dem Ravensberg, doch jegliche Ähnlichkeit zu realen Personen sei natürlich rein zufällig. Mehr war aus ihm dann doch nicht herauszubekommen, so dass viele seiner Leser schon jetzt gespannt auf den Erscheinungstermin warten.




Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:







 

Anzeige