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14.03.2020

Lerbach wird wieder eine Ortsjugendpflegerin erhalten


Der Sand dieses Spielplatzes wird leider zu oft als Hungeklo missbraucht

...von Petra Bordfeld

Während der Ortsratssitzung Lerbach kam das Gespräch auf sture Parksünder, uneinsichtige Hundebesitzer, die geschlossene Kirche, die Verwendung der Ortsratsmittel und auf die erfreuliche Tatsache, dass in der Ortschaft mit Deborah Bormann eine Ortsjugendpflegerin voraussichtlich im Mai ihren Dienst antreten wird.
Es galt aber auch, ein Ortsratsmitglied zu verabschieden.

Denn Marina Schulze stellte ihr Ehrenamt zur Verfügung. Der Ortsrat bestätigte diesen Entschluss einstimmig.

Ortsbürgermeister Frank Koch ging auf die Situation der Beerdigungsfeiern in der Kirche ein, welche nicht selten auf Unverständnis stößt. Weil der Kirchenvorstand verhindern möchte, dass die Orgel durch Heizungsluft noch größeren Schaden erfährt, hatte dieser beschlossen, dass das Gotteshaus bleibt die Lerbacher Kirche von Silvester bis Ostern verschlossen bleibt. Zu Gottesdiensten wird in die wesentlich kleinere Winterkirche geladen, was auch für Trauerfeiern gilt. Der Ortsrat war sich einig, dass die Kosten für Beerdigungsfeiern in der Winterkirche herabgesetzt werden müssten, weil nur ein kleinerer Teil der Kirche genutzt wird, die Personenzahl also begrenzt ist.

Die Kirche sei letztendlich stets bemüht, dass ihre Schäfchen regelmäßig kommen, wenn sie aber vor der Kirche wegen Platzmangel stehen müssen, ist es dort ebenso kalt, wie in der ungeheizten Hauptkirche. Dort hätten aber alle Platz, und den Mantel oder die Jacke anzubehalten, sei doch in der kalten Jahreszeit in Ordnung. Der Ortsrat war sich einig, dass diese die beste Lösung wäre.

Koch kam aber auch auf den Spielplatz Hüttenteich zu sprechen. Mit dem Verlesen des Briefes einer Bürgerin machte er deutlich, dass es immer wieder Hundebesitzer gibt, die ihren besten Freund ihr großes Geschäft in dem Sandkasten erledigen lassen, ohne das Ergebnis mitzunehmen. Die Frau habe nicht nur einmal die Hinterlassenschaften aus dem Sandkasten geräumt, damit die Kinder dort spielen konnten. Gespräche mit den Hundebesitzern seien zumeist unschön geendet. Der Ortsbürgermeister erinnerte daran, dass dieses Thema schon seit Jahrzehnten immer wieder auf der Tagesordnung steht. „Appelle und Schilder helfen nicht, ich bin mit meinem Latein am Ende. Ein Zaun wäre mit Sicherheit auch nicht die Lösung. Aber wenn gar nichts mehr hilft, käme als letzte Lösung nur die Anzeige“.

Dahingegen wusste Bauamtsleiter Thomas Christiansen in Sachen „Schützenhaus“ etwas Positives zu berichten. Man sei kurz davor das Grundstück zu erwerben. „Wir sind mit dem Schützenverein auf gutem Wege, das zu regeln“. Mit dem Erwerb der Fläche Schützenhaus könne man darüber, so wie geplant, verfügen, um zumindest mit den Aufräumarbeiten beginnen zu können. Allerdings sei der Abriss damit noch nicht in trockenen Tüchern, denn dafür müssten 250 000 € aufgebracht werden. Eine Förderung sei zurzeit nicht in Sicht, der angestrebte Topf sei leer. Geplant ist, die Maßnahme im Stadthaushalt aufzunehmen. Wichtig sei, dass der zeitliche Druck weg sei.

Stadtamtsfrau Thoskild Lätsch teilte mit, dass für den alten Lerbacher Friedhof zurzeit ein Angebot für Schafbeweidung eingeholt wird. Sowie es in dem Bereich etwas Neues gibt, werde sie den Ortsrat informieren.

Die bereits im zurückliegenden Jahr seitens der SPD-Fraktion gestellte Frage, wann mit der weiteren Sanierung der Friedrich Ebert-Straße zu rechnen ist, beantwortete die Stadtamtfrau damit, dass der Rückmeldung seitens des Baulastträgers zu entnehmen wäre, dass dieser Abschnitt aus finanziellen Gründen weder kurz- noch mittelfristig geplant sei.

Auch dürfte sich in der Problemzone „Mühlental – Friedrich Ebert-Straße“ kaum etwas ändern. Der Ortsrat beklagte sich, dass in dem Bereich bald in den Kreuzungsbereich eingeparkt wird, sodass die Ausfahrt schlecht einzusehen ist. Thoskild Lätsch betonte, dass der zuständige Fachbereich sie habe wissen lassen, dass es sich hier um eine Pattsituation handele. Denn die Ebert-Straße ist keine Stadtstraße und der Kreis sehe sich nicht in der Pflicht, etwas zu unternehmen. Sie schlug vor, dass die Kennzeichen der Parksünder notiert und an die Polizei weiter gereicht werden und versprach, dass sie noch einmal den Fachdienst kontaktieren werde, um so vielleicht doch eine Lösung zu erreichen.

Der Ortsrat mahnte weiter an, dass außerdem Verkehrskontrollen auf der gesamten Ortsdurchfahrt notwendig seien. Denn in ihr werde zumeist zu den Feierabendzeiten wild geparkt. Auch hier, so Thoskild Lätsch, sollte man die Kennzeichen notieren, denn die Stadt könne nicht rund um die Uhr Kontrollen durchführen-.
Sie kam schließlich auch auf die Treppe und Geländer beim Freilichtmuseum zu sprechen. Es habe mittlerweile ein Ortsbegehung gegeben und der Beschluss gefasst worden, den Bereich im Rahmen der Straßenunterhaltung in Ordnung zu bringen. Dafür sei der Antrag an den Baubetriebshof bereits erteilt worden. Insgesamt müssten 5 000 bis 9 000 Euro Baukosten eingerechnet werden.

Beim Tagesordnungspunkt „Verwendung von Ortsratsmitteln“ fiel der einstimmige Beschluss, dass für den Weihnachtsbaum 300 €, für die Dorfweihnacht 600 €, für die Kameradschaftskasse der Freiwilligen Ortsfeuerwehr 160 €, für die Osterfeuer 400 €, für die Pflege der Ortseingangsschilder 300 € und für die Miete des Platzes, wo Grünabfall abgefahren wird, 240 € festgeschrieben werden. Die Heimatstube erhält außerdem für zwei Tafeln, die im Ort aufgestellt werden sollen, 500 €.

Während noch nicht hundertprozentig fest steht, wofür die 500 € des Dorfbudgets beim Landkreis beantragt werden sollen, entschloss sich der Ortsrat dafür, die gleiche Summe aus dem Ehrenamtfond der Harz-Energie dem „Komödchen“ zu übergeben. Schließlich sei der Aufwand, das jeweilige Wintermärchen überzeugend auf die Bühne zu bringen, sehr groß.

Abschließend mahnte Frank Koch an, dass Kleinunternehmen nicht vergessen sollten, dass sie noch bis zum 15. September einen Förderantrag im Rahmen der Dorferneuerung stellen könnten. Es werde zu diesem Thema wohl auch noch eine Info-Veranstaltung geben.

Der Entwurf des Nachtragshaushaltes der Stadt Osterode wurde einstimmig genehmigt, dem Vortag von Thoskild Lätsch zum Thema „Stärkung der Ortschaften durch Aufwertung der Ortsräte“ große Aufmerksamkeit entgegengebracht.

 

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