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09.03.2020

Schwiegershäuser Ortsrat ist auf der Seite des Bürgervereins Zukunft


von Petra Bordfeld

Schwiegershausen. Wie stark der Bürgerverein „Zukunft“ mit seinen Vorhaben zu überzeugen weiß, machte Ortsbürgermeister Wolfgang Wode während der Schwiegershäuser Ortsratssitzung deutlich. Denn er ließ durchblicken, dass das Bundeprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) ausgewählte Kommunen fördern möchte, die praxisbezogen neue und innovative Ansätze der Nahversorgung ausarbeiten.

In der Info heißt es unter anderem: „Das BULE versteht sich dabei als Experimentierfeld und ist auch offen für ungewöhnliche und visionäre Ideen, um das Thema Nahversorgung im ländlichen Raum zukunftsfähig zu machen“. Und genau diese Aufgabe hat sich derVerein gestellt.

Diese positive Überlegung setzt allerdings Eigeninitiative der Kommune voraus. Fest steht außerdem, dass am 31. März alle Ideen überzeugend zu Papier gebracht und abgegeben sein müssen. Um genau das hinzubekommen bittet der Ortsrat um Unterstützung, der Verwaltung der Stadt Osterode am Harz. Dazu trifft sich der Bürgerverein „Zukunft in Schwiegershausen auch am heutigen Montag, 9. März, mit Bürgermeister Jens Augat, um dieses Projekt vorzustellen.

Denn das wird sich nicht „nur“ um den seit Anfang des Jahres wieder eröffneten Tegut-Laden drehen, sondern um die Möglichkeit des Abrisses dieses alten Gemäuers und das Errichten eines zeitgemäßen Neubaus, weil die Renovierung und Sanierung ins Uferlose auslaufen könnte. Aus dem Grund habe man bereits mit Experten zusammen gesessen und diese überzeugen könne. Allerdings habe von denen auch nicht einer gewusst, wo das Gelbe vom Ei ist, und wo das mit Fördergelder gefüllte Töpfchen stehen könnte.

In jedem Falle müsse aus der Zusammenarbeit von Ortsrat, Bürgerverein und Verwaltung etwas Positives raus kommen. „Dieses schwierige Problem ist allen klar, aber die Bereitschaft ist ausnahmslos vorhanden“. Der Ortsrat sprach sich einstimmig dafür aus, diesen BULE-Weg zu beschreiten. Aber – auch alle Schwiegershäuser und Freunde des tegut-Ladens, können unterstützen, in dem sie, falls noch nicht geschehen, Mitglied im neuen Verein werden. Dieses Zeichen der Mitgliedschaft symbolisiert die Gemeinschaft mit der Schwiegershausen hinter diesem Projekt steht.

Bereits vollends von Farina Beyer künstlerisch restauriert ist dahingegen die Lesezelle. Wenn der Baubetriebshof das Fundament auf dem ausgesuchten Platz erstellt hat, wird es eine offizielle Einweihung geben. Wolfgang Wode dankte schon jetzt all denen, die diesen kulturellen Schritt möglich gemacht haben.

Und er gab auch zwei weitere Termine bekannt. So laden die Energieversorgung Göttingen und die Regionale Landentwicklung am 12. März im Rahmen der Dorferneuerung Schwiegershausen/Wulften zu einer öffentlichen Info-Veranstaltung ins Gasthaus OhneSorge ein. Das Thema lautet „Klimaschutz und Dorfentwicklung“.

Zur zweiten Info-Veranstaltung „Demokratie leben“ lädt der Landkreis Göttingen am am 25. März um 17.30 Uhr in den Sitzungsaal Kreishauses Osterode, Herzberger Straße ein.

Zum Thema „Info“ teilte Stadtamtfrau Thoskild Lätsch mit, dass zur nächsten Ortsratssitzung 7. Mai der Rhume-Verband kommen wird.
In der gut besuchten Sitzung, welche in der Gaststätte „La Vita“ stattfand, ging es aber auch darum, wie die Ortsratsmittel im Haushaltsjahr 2020 verwendet werden sollen. Der Ortsrat stimmte zu, dass die Kameradschaftskasse der Freiwilligen Ortsfeuerwehr 440 € fließen sollen. Für den Volkstrauertagkranz sind 70 Euro festgeschrieben, für die Ehejubiläen 120 Euro. Für die Seniorenweihnachtsfeier der Ortschaft werden 1 500 Euro bereitgestellt.

Für das bereits im letzten Jahr geplante Insektenhotel, welches in der Nähe des Kindergartens aufgestellt werden soll, werden auch erst einmal 500 Euro eingeplant. Schließlich soll die Fläche, auf der es stehen wird, auch insektenfreundlich angelegt werden. Mit den verbliebenden Geldern soll vorsichtig umgegangen werden, weil durchaus auch Ortsratsmittel für das Vorhaben des Bürgervereins „Zukunft“ benötigt werden.

Auch die feststehenden 500 Euro, welche der Landkreis Göttingen wieder jeder Gemeinde zukommen lässt, die mit ihrem Vorhaben überzeugt, soll für den Verein, besser gesagt, für den TeGut-Laden verwendet werden. Dort könnte eine Kommunikationsplattform reingebaut werden, die keine Verkaufsfläche benötigt, aber zum Verweilen und anbringen von News gedacht sein soll. Der endgültige Entschluss soll in der Mai-Sitzung gefällt werden.

Der Ehrenamtsfond der HarzEnergie könne unter anderem für das Aufstellen von nicht zu übersehende Warnschildern genutzt werden, die darauf hinweisen, dass gerade in den Bereichen der Bushaltestellen auf Kinder zu achten ist.

Die SPD Ortsratsfraktion wiederum stellte den Antrag an die Stadt Osterode, ausgewählte, städtische Grünflächen in Schwiegershausen ab diesem Jahr umzugestalten, also nicht mehr zu mähen. Und der Ortsrat stand voll hinter ihr. Es sollen übrigens an den ausgesuchten Flächen auch Schilder aufgestellt werden, damit die Bürger wissen, warum der Bauhof dort vorbeifährt.
Übrigens wird in Schwiegershausen am 21. März, dem städtischen Umwelttag auch geputzt. Getroffen wird sich am 21. März um 9 Uhr am Feuerwehrgerätehaus. Wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen.

Weiter standen noch Anträge auf Nutzung städtischer Einrichtungen an, die alle einstimmig angenommen wurden. So darf die Schützengesellschaft für die Osterfeuerparty am 11. April den Vorraum der Sporthalle nutzen. Die Faustball-Abteilung des TSV Schwiegershausen darf am 21. März in der Sporthalle sein bereits 59. Pokalturnier ausrichten. Die SPD-Abteilung wiederum wird im Hallvorraum am 8. Oktober zum Sommerfest laden.

Dahingegen wird die Freiwillige Ortsfeuerwehr Schwiegershausen am Ostersamstag das Osterfeuer errichten, abrennen sowie den Rest zusammenkehren und entsorgen. Wolfgang Wode erinnerte daran, dass nur brennbare Büsche und Hecke angeliefert werden dürfen, Paletten, Bauholz oder Autoreifen haben auf dem Osterfeuerplatz nichts zu suchen.

Letztendlich nahm der Ortsrat auch den Vorschlag des Nachtragshaushaltes 2020 der Stadt Osterode an. Und er lauschte der überaus interessanten Präsentation zum Thema „Stärkung der Ortschaften durch Aufwertung der Ortsräte“. Stadtamtfrau Lätsch ließ eingangs durchblicken, dass all das Vorgetragene keine Vorschriften, sondern Vorschläge sind, welche die Ortsratsmitglieder erst einmal sacken lassen und besprechen sollten, bevor sie eine Entscheidung treffen.

 

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