Kultur

02.03.2020

Buchvorstellung - Literatur im Takt


Die anwesenden Autoren und Inge Witzlau vom Verlag

Sechs Autoren - ein Buch | Premiere in der Stadtbibliothek

von Wolfgang Böttner

Den ersten Band der Literatur im Takt, erschienen im Geest-Verlag, stellten die Autoren letzten Mittwoch in der Stadtbibliothek in Osterode vor. Auch der leichte Schneefall an diesem Abend hielt zahlreiche Menschen nicht davon ab, bei der Premiere der 1. Anthologie der Literatengruppe dabei zu sein. Auch Verlagsleiter Alfred Büngen und Inge Witzlau waren aus Vechta angereist, um der Lesung beizuwohnen. 

Rüdiger Aboreas, Petra Horn, Wolfram Horn, Clifford J. Middleton, Renate Maria Riehemann und Manfred Pilz (er konne aus familieren Gründen nicht dabei sein. Seine Texte wurden von Frau Riehemann vorgetragen), lasen aus ihren Gedichten und Erzählungen.

Den Anfang machte Renate Maria Riehemann. Ihre Alltagslyrik beschäftigt sich mit Osterode und dem Harz sowie dem Clausthaler Bergbau. So greift sie in Osterode mit den "beigen Hosen", das Thema der überalterten Stadt auf mit Kleinstadt-Sterben-Blues und Lost Places.

Petra Horn aus Bad Grund widmet ihre Gedichte der Natur. Zwischen Laub und Blütenstaub. Vom Frühling und den anderen Jahreszeiten. "Wie lange noch wird die Erde uns einen neuen Frühling schenken, wenn wir sie weiter so gedankenlos kränken?"

Rüdiger Aboreas erweckte in seiner Kurzgeschichte das Geschehen auf der Freilichtbühne zu Walpurgis am Hübichenstein mit Urian und der Debütantin Sonja, die das erste Mal bei der Aufführung dabei dabei sein durfte. In einer zweiten Geschichte von ihm Bewährung ist vom Eseltreiber Franz Mühlbach die Rede. Sein jüngster Sohn Philipp befand sich mit dem Esel Hannes und drei Säcken Korn auf dem Weg vom Kornmagazin in Osterode nach Clausthal. Unterwegs ereilte ihn ein Unglück. Als er seinem ins Straucheln geratenen Esel helfen wollte, verletzte er sich durch einen Buchenast am Oberschenkel und blieb hilflos liegen.

Clifford J. Middleton ist ein "Brexitflüchtling" und lebt schon lange in Deutschland, seit kurzem mit einem deutschen Pass. Er überschrieb seine Lyrik mit "Quer und geradeaus". Zitat aus Die Nichertrunkenen: "Die nicht ertrunken sind, würgen am Verdruss, besiegt, allein, geführt im Lager, namenlos und fahl." Neben dieser Auseinandersetzung mit der Flüchtlingsproblematik hat er auch Heiteres und Erotisches geschrieben.

Wolfram Horn erzählt in seiner Geschichte von Digger, einem geistig Behinderden, der als Dorftrottel verschrien ist. Er hält mit seinen Kapriolen und einer rührenden Anhänglichkeit seine Mitmenschen auf Trapp. Wolfram Horn beschreibt einfühlsam das Verhältnis zwischen Behinderten und Nichtbehinderten.

Für Manfred Pilz übernahm es Renate Maria Riehemann aus seinen Texten zu lesen. Neben vielen Erzählungen, wie Januarmorgen, Schlüsselerlebnis oder Sammelwürdig ist besonders das Gedicht Wer Frieden will hervorzuheben. Es ist immer und besonders heutzutage aktuell. Es hat deshalb auch überregional und international Beachtung gefunden. Daraus zwei Strophen: 

Wer Frieden will

Muss Frieden wollen

Wer Frieden will

Lässt keine Panzer rollen

Wer Frieden will

Erreicht ihn nicht durch Krieg

Wer Frieden will

verhilft der Menschlichkeit zum Sieg"

So ging ein bunter literalischer Vortrag, mit viel Beifall bedacht, zu Ende. Die Literaturgruppe will nun auf weiteren Lesungen für die Verbreitung des Buches sorgen. Einige Zuhörer nutzten die Gelegenheit ein erworbenes Exemplar von den Autoren signieren zu lassen.

 

 

 



Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Claudia Wilkening, Leiterin der Bibliothek, begrüßte die Anwesenden


Alfred Büngen, Geschäftsführer vom Geest-Verlag

Renate Maria Riehemann



Petra Horn

Rüdiger Aboreas




Clifford J. Middleton

Wolfram Horn

 

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