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22.02.2020

Die Lasfelder Wehr hat ein einsatzstarkes Team


Die geehrten und beförderten Mitglieder der Freiwilligen Ortswehr Lasfelde zusammen mit dem Kommando und den Gästen

...von Petra Bordfeld

„Ehrenamt ist nicht Arbeit, die nicht bezahlt wird, sondern Arbeit die nicht bezahlt werden kann. Damit sind Freiwillige Feuerwehren für alle unverzichtbar!“, diese mahnende Worte gehörten zu dem Jahresbericht von Ortsbrandmeister Jörg Fedder, den der während der Mitgliedersammlung vorgelegt hatte. Das gelte auch, wenn die Einsatzzahl der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Lasfelde 2019 weniger Einsätze zu verbuchen hatte, als 2018.

So seien biespielsweise die Kameradinnen und Kameraden gleich viermal gefordert gewesen, um bei Wald- und Flur-Bränden bei Gittelde, Riefensbeek, Osterode und Dorste unterstützend vor Ort zu sein. Zum größten dieser Waldbrände kam es am Ostermontag in Riefensbeek. Denn das vom Wind angefachte Feuer breitete sich auf eine Waldfläche von vier Hektar aus. Rund 170 Einsatzkräfte der Wehren aus Riefensbeek, Osterode, Lasfelde, Freiheit, Clausthal-Zellerfeld, Herzberg, Bad Lauterberg und Brochthausen brachten das Feuer schließlich unter Kontrolle.

Der Sprecher mahnte an, dass man gut beraten wäre, wenn man sich auf diese veränderte Gefährdungslage einstellt, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. „Eine hohe Priorität sollte aber auch bei der Aufklärung über Brandgefahren in unseren Wäldern liegen“. Denn die Erfahrung zeige, dass fast alle Feuer in Feld und Flur durch den Leichtsinn und die Unachtsamkeit der Menschen oder sogar mutwillig entstehen.
Zu einer Geländerettung rückte die Lasfelder Wehr Anfang Mai zusammen mit den Osteroder Kameraden bei einbrechender Dunkelheit aus. Denn im Bereich der Gipsklippen in Katzenstein wurde die Abenteuerlust einem Jugendlichen zum Verhängnis. Er war auf einen rutschigen Felsen gefallen und den Steilhang hinabgestürzt. Um den jungen Verunfallten aus seiner misslichen Lage zu befreien, wurden auch die Fachgruppe „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“ der Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld und die Geländeretter angefordert. „Der Umsicht aller Einsatzkräfte war es zu verdanken, dass die Maßnahmen zum Erfolg führten, ohne dass jemand verletzt wurde“.

Einen besonderen Einsatz hatte auch der Fachzug Logistik zu bewältigen. Denn bei einer Getreideernte waren 150 ha Feldflur in Brand geraten, dadurch waren in der Ortslage von Ellrich die Wohngebäude akut bedroht. Mit vereinten Kräften und über Landesgrenzen hinweg - auch Feuerwehren aus Walkenried und Bad Sachsa waren im Einsatz - gelang es ein Übergreifen der Flammen auf Waldgebiete und die Wohnbebauung zu verhindern.

Die Ortsfeuerwehr habe aber auch Veranstaltungen wie beispielsweise das Osterfeuer in Lasfelde, das Bürgerfest des Ortsrates am Feuerwehrhaus, das Schützenfest, den Laternenumzug des Kindergartens und die Altenweihnachtsfeier unterstützt.
Fedder mahnte aber an, daran zu denken, dass ohne die Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich zum Dienst am Nächsten verpflichten, auch die beste Technik, wie etwa das neue Fahrzeug, nichts nutzen. Weiter dankte er all denen, die in den zurückliegenden 50 Jahren hervorragende Jugendarbeit geleistet hatten.

Die Frage, ob es auch in Zukunft gelingen werde, das bisher Erreichte zu erhalten, dürfe nicht übersehen werden. Denn das Ehrenamt sei für Hilfsorganisationen genauso wichtig, wie für alle ehrenamtlich in Sport-, Kultur und anderen gemeinnützig tätigen Vereinen und Verbänden. Es brauche ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Anerkennung und lebt von der Unterstützung durch die Bevölkerung.

Schließlich sei das Ehrenamt der Kitt der Gesellschaft. „Und dort, wo sich viele engagieren, funktioniert das Gemeinwesen besser und dort steigt auch die Lebensqualität“. Die Feuerwehr im Ehrenamt könne aber nur fortbestehen, wenn alle gemeinsam ein Klima schaffen, was den Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen die notwendige Anerkennung und Unterstützung gewährt.
Jörg Fedder legte aber auch die Mitgliederzahlen vor: so sind 73 aktive Kameradinnen und Kameraden zu verzeichnen, die Jugendwehr zählt 19 Mitglieder, der Musikzug 26 und die Altersabteilung 28. Außerdem sind 478 fördernde Mitglieder zu verbuchen, leider sei in diesem Bereich die Zahl rückläufig.

Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Kohlstedt sprach in seinem Grußwort davon, dass im Prinzip die Wehrmänner und Wehrfrauen Helden seien, von deren Einsatzfreude die Gesellschaft profitiert. Niemand solle dabei vergessen, dass sie ehrenamtlich für das Wohl der Anderen ausrücken und viel Freizeit ans Bein binden. Der Ortsrat Lasfelde sei jedenfalls sehr dankbar dafür, dass er sich stets auf die Kameradinnen und Kameraden verlassen könne, wenn er einen „Notruf“ absetzt. Der Redner sparte aber auch nicht mit Lob und Anerkennung, was die Arbeit in der Jugendwehr betrifft. Dass diese richtig ist, zeigt allein die Tatsache, dass sie bald ihr 50jähriges Bestehen feiern kann. Auch der Musikzug leiste eine hörenswerte, fantastische Arbeit, mit welcher er sich einen Namen weit über die Ortsgrenzen hinaus gemacht habe.

Osterodes Bürgermeister Jens Augat dankte für den ehrenamtlichen Einsatz. „Es ist gut zu wissen, dass sie als engagierte und qualifizierte Frauen und Männer bereitstehen, um im Notfall zu helfen“. Kaum jemand wisse, wie viel Zeit neben den „sichtbaren“ Einsätzen und Übungen für das Ehrenamt Freiwillige Feuerwehr aufgewendet wird. „In keinem Ehrenamt sind die Anforderungen so hoch, wie im Bereich der Feuerwehr“.

Stadtbrandmeister Christian Wille trat auch als stellvertretender Abschnittleiter Nord ans Mikrophon und sparte ebenfalls nicht mit lobenden Worten.
Tobias Wittig, Vorsitzender des DRK Osterode, wiederum kam auf die gute Zusammenarbeit zu sprechen und brachte die Überzeugung zum Ausdruck, dass sie weiteren Bestand haben werde. Horst Reinecke sprach für die Notfallseelsorge Harzer Land und ließ wissen, dass man 50 Einsätze der unterschiedlichsten Art zu verbuchen hatte.

Nico Hausmann, Dirigent und Leiter des Musikzuges, ließ durchblicken, dass 26 Musikerinnen und Musiker insgesamt 31 Einsätze der unterschiedlichsten Art gehabt hatten, dazu fügten sich 49 Übungsabende hinzu.

EHRUNGEN

Landesfeuerwehrverband
Für 40 Jahre Mitgliedschaft: Klaus Greve
Für 60 Jahre Mitgliedschaft: Helmut Schulze

Land Niedersachsen
Für 25 Jahre Aktiver Dienst: Christian Gerlich
Für 40 Jahre Aktiver Dienst: Stefan Redecker

Feuerwehr Unfallkasse Niedersachsen
Ehrennadel in Silber: Kavin Fedder

BEFÖRDERUNGEN

Zum Oberfeuerwehrmann: Marvin Probst und Jan Heidelberg
Zum Hauptfeuerwehrmann: Julian Schäfer, Rene Vasel und
Katja Armbrecht
Zum Hauptbrandmeister: Lars Kreiter

WAHLEN

Kassenprüfer: Maik Breuwers (Förderer)

 

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