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17.02.2020

Knapp Tausend Zuschauer sprechen für sich


Seit 2012 unterhalten die Laienschauspieler der Mixpickels ihr Publikum. Alle Stücke werden von Regisseurin Ines Peinemann selbst geschrieben.

Theatergruppe „Mixpickels“ zieht positive Bilanz/Alle sieben Aufführungen waren ausverkauft

von Herma Niemann

Badenhausen. Seit dem Jahr 2012 hat es sich die Theatergruppe „Mixpickels“ zur Aufgabe gemacht, ihr Publikum zu unterhalten. Und das schaffen die Mitglieder jedes Jahr wieder aufs Neue. Sieben ausverkaufte Vorstellungen in Altenau und im Landhaus Finze in Badenhausen und knapp 1.000 Zuschauer sprechen da wahrscheinlich für sich.

Viele Stammbesucher, aber auch viele neue neugierige Gesichter bewunderten die Spielkunst der Laientheatergruppe unter der Regie von Ines Peinemann. Peinemann schreibt alle Stücke selber, jede Rolle wird individuell besetzt.

Bei der „Rubinhochzeit“, dem Stück, das im Dezember und Januar aufgeführt wurde, fand jeder Zuschauer seine ganz persönliche Identifikationsfigur. Arthur (Maik Tzschentke), der alte Greis, dem sein Hobby wichtiger ist, als seine Ehe zu pflegen; Helene (Christa Niebuhr), die diplomatische Ehefrau und feine Dame, die sich im Glanze ihres erfolgreichen Mannes sonnt, sonst aber nicht mehr viele gemeinsame Erlebnisse mit ihm teilen kann; die Kinder Marianna (Doris Schneider) und Theresa (Iris Fütterer), deren Wege unterschiedlicher nicht hätten verlaufen könnten; Kevin der nimmermüde Ostdeutsche, der seiner Angebeteten nicht von der Seite weicht; die fleißigen Zeltbauer Gerd (Klaus Peinemann) und Holger (Dennis Hildebrand), die für ein gelungenes Fest und wirklich glückliche Gäste sorgen sollten; der höchst präzise Lektor (Lothar Finze), der Arthur mit seinen Arbeiten groß gemacht hat, die kurzatmige Hochzeitsplanerin Luisa (Sarah Schicht), die für jede Lösung ein Problem hat, und dann war da noch Barbara (Petra Mackensen), das verrückte Huhn, das immer für Erheiterung bei allen Beteiligten gesorgt hat und sich fürsorglich um Sternekoch Monsieur Fromage (Thomas Finze) gekümmert hat. Die Oberteufelin (Sylvia Mackensen) hielt ihre Teufelsenkelin Mephista (Conny Penezis) in Schach sorgte dafür, dass der Teufelspakt eingelöst wurde. Mephista hatte nicht nur Misswahlen im Kopf. Nicht wegzudenken, aber in den meisten Vorstellungen jedoch „arbeitslos“: die Souffleuse Ursel Ostermeier.

Die Aufführungen bestechen nicht nur durch spannendes Spiel, Sprache und Dialekt. Sympathische Unarten eines jeden Charakters sind das Markenzeichen der Stücke von Ines Peinesmann. Jeder einzelne Darsteller steckt tief in seiner Rolle und spielt diese mit höchster Professionalität und viel Spaß. Ansprechende, authentische Bühnenbilder runden das Bild ab und helfen den Stücken permanent eine neue Wendung zu finden, aber auch den Zuschauer herauszufordern.

Ein durchweg positives Feedback, viel Szenenapplaus und Standing Ovations gab es vom kritischen Theaterpublikum. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass mit solch einer Professionalität gearbeitet wird und ich einen so schönen Abend haben werde. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten“, merkten die Zuschauer nach der Vorstellungen an. Zweifelsohne regt das selbstverfasste Drehbuch von Ines Peinemann zum Fallenlassen der alltäglichen Gedanken aber auch zum Nachdenken und sich selbst Hinterfragen an. Und wenn das nicht der Fall sein sollte, dann kann sich das Publikum immer wieder auf gute Unterahltung der „Mixpickels“ freuen. In der Saison 2020/2021 wird die Gruppe wieder im Dezember in Altenau spielen und im Januar 2021 in Badenhausen.

 

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