Kultur

28.01.2020

Völkerball lässt die Stadthalle beben


Mit einer Show der Extraklasse gewann die Rammstein-Tribute-Band die Fanherzen im Sturm.

von Ralf Gießler

Es gibt eine gute und schlechte Nachricht zu vermelden: Erst die gute - die Osteroder Stadthalle steht noch und ist nicht abgebrannt. Nun die schlechte - die Show von Völkerball ist leider schon wieder Geschichte. Was für ein Abend! Diejenigen, die die Sösestadt gelegentlich ins Land der beigen Hosen verorten, hätten am vergangenen Freitag besser einen Blick in die brechend volle Stadthalle werfen sollen, um diese Meinung 'mal auf den Prüfstand zu stellen.

Zunächst gab es zwar außer Gewusel im Saal nicht viel zu sehen, da ein dunkler Vorhang den freien Blick auf die Bühne versperrte. Davor ein Sicherheitsgraben, auch eher ungewöhnlich für Osteroder Veranstaltungen. Dieser hatte jedoch im Verlauf des Spektakels durchaus seine Berechtigung. Immerhin war Völkerball, eine exzellente Rammstein-Tribute-Band aus Koblenz, mit drei Pyrotechnikern angerückt, die ihr Handwerk verstanden. Im Hintergrund lief zur Einstimmung fast schon dezent u.a. Schockrocker Marilyn Manson.

Dann kam er endlich, der ersehnte Countdown zur Show. Der Vorhang gab der Schwerkraft nach, ein greller Blitz, und die Mannen von Völkerball legten los. Für zwei Stunden gab die Band um Frontmann René Anlauff Vollgas, die Fans immer fest im Griff.

Die Illusion, das Original Rammstein zu sehen, kam klasse rüber, denn jedes einzelne Mitglied von Völkerball verkörperte, nein lebte die vorgegebenen Rollen. Sämtliche Requisiten, die Outfits der Musiker inklusive Mimik und Bewegungen - alles stimmte! Brachial, aber gut der Sound, die einzelnen Lieder wurden durch eine ausgefeilte Lichtshow und nicht enden wollende Pyroeffekte perfekt unterstützt und in Szene gesetzt. Die gespielte Setlist bot den begeisterten Besuchern einen Querschnitt durch das Rammsteinuniversum. Klassiker und neue Stücke wechselten sich ab. Funken sprühten, reichlich Feuer auf der Bühne, Konfettiregen prasselte nieder sowie etliche Flammenwerfer im ständigen Einsatz - den Zuschauern wurde viel geboten.

Natürlich fehlten auch die Rammsteintypischen Provokationen nicht. So fand sich der Keyboarder unversehens in einem riesigen Kochtopf wieder und wurde von Sänger Anlauff "gekocht" oder später mit Maske versehen, die an einen Präsidenten aus Übersee erinnerte, angeleint über die Bühne geführt und nicht ganz jugendfrei "behandelt". Erst nach einigen Zugaben endete ein grandioser Auftritt, der in einem "Meet and greet" mit den Musikern seinen Abschluss fand.

Völkerball selbst äußerte sich auf ihrer Facebookseite voll des Lobes über ihre gelungene Premiere in der Osteroder Stadthalle: "Osterode, was war das denn für ein Brett!! SO einen Abriss hätten wir beim ersten Mal wahrlich nicht erwartet! Vielen Dank!!"







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