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03.02.2020

Geschichten spannend und klangvoll vortragen


von Corina Bialek

Das Vorleseseminar „Packend vorlesen“ mit Radiomoderator Lars Cohrs am 23. Januar erfreute sich großer Beliebtheit. Mit so großer Resonanz hatte man anfänglich gar nicht gerechnet, so Claudia Wilkening von der Stadtbibliothek Osterode. Aber auch Profi-Sprecher Lars Cohrs freute sich über das großes Interesse an seinem Vorleseseminar und dann ging es auch gleich zur Sache.

Lockerungs Übungen mit Vokalen wie: a, i, u, fördern eine deutliche Aussprache. Wer hört schon gerne jemanden zu, der sich etwas in den Bart nuschelt. Einen Bart hat Lars Cohrs zwar, aber mit Nuscheln hat er defenitiv nichts am Hut. Das wissen alle, die einmal eine seiner Weihnachtslesungen in der Osteroder Stadtbibliothek besucht haben. Daher ging es auch gleich weiter mit der Zwerchfell Atmung, denn schließlich will man ja seine Stimme richtig einsetzten, die Lautstärke variieren und auch die Klangfarbe. Für jene, die z.B. in einem Chor singen oder eine Blasinstrument spielen, ist das nichts Neues und so gilt auch beim Vorlesen: „Lesen Sie wenn möglich im Stehen“, so Cohrs.

Um einen Text packend vorzutragen kommt es aber auf Betonung und Satzmelodie an. Auch Satzzeichen sollten nicht vernachlässigt werden und Pausen an den richtigen Stellen sind ausgesprochen wirkungsvoll. Soweit die Theorie, die durfte gleich an einem Zungenbrecher-Text angewendet werden:

Der Pampelmusensalat

Hans Adolf Halbeyp

Bei einer Picknickpause in Pampelhusen,
aß Papa mit Paul zwei Pampelmusen.
Doch bei dem Pampelmusengebabbel,
purzelte der Paul von der Pappel
mitten in Papas Picknickplatte,
wo Papa die Pampelmusen hatte.

"Oh Paul", ruft Papa, "du bist ein Trampel,
Plumpst mitten in meine Musepampel,
Ich wollte sagen in meine Mampelpuse,
nein Pampelmase, nein Pampelmuse!"

Das war vielleicht ein Hallo.
Die Pappeln der Papa der Paul und sein Po,
die Picknickplatte, um die war es schad,
das war vielleicht ein Pampelmusensalat.

Das klappte schon recht gut und nach einigen Hinweisen zur Betonung klappte es noch besser. Sie können sich ja auch einmal daran versuchen.

Cohrs Tipp zum Abschluss: „Wählen Sie Texte aus, die sie selber mögen und lesen sie diese beim Üben laut vor. Nehmen sie sich dabei ruhig auf, jedes Smartphone hat heutzutage eine Diktierfunktion, dann hören sie gleich, wo Sie noch etwas verbessern können.“

Jedenfalls, wenn Lars Cohrs o.g. Texte interpretiert wird schnell klar warum er oft TV-Dokus spricht und seine Lesung so beliebt sind. Der Mann hat es einfach drauf.

Nach diesem gelungenen ersten Vorleseseminar, zu dem das Stadtmarketing und die Stadtbibliothek Osterode in Kooperation mit der Volkshochschule Göttingen eingeladen hatten, darf gerne eine Wiederholung folgen.



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