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23.01.2020

Kaum gebaut, schon mit Leben erfüllt


Symbolische Schlusssteinlegung im Altenheim Siebenbürgen

...Christian Dolle - KKHL

Mit der Schlusssteinlegung ist das neue Haus 5 des Altenheims Siebenbürgen endgültig eingeweiht. Allerdings wurde der offizielle Teil mit diesem Stein, der das Wappen der Stadt Osterode sowie das der Diakonie trägt, symbolisch abgehandelt, da der laufende Betrieb im Haus natürlich nicht gestört werden sollte. Dass das Haus schon jetzt belegt ist, zeige vor allem den großen Bedarf, erläuterte Superintendent i. R. Heinrich Lau bei der kleinen Feierstunde.

Zum feierlichen Rahmen trug zu Beginn eine Andacht mit Pastorin Doris Ebeling bei, in der diese deutlich machte: „Mit dem Glauben kann man manches beherzt anpacken.“ Genau das wurde seit Beginn der Planungen im Jahr 2014 auch getan, erläuterte Dipl.-Ing. Thomas Bix, doch auch beherztes Anpacken schützt letztlich nicht vor einigen Unannehmlichkeiten. So erwähnte er, dass die Feier zur Grundsteinlegung zu Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2018 wegen Dauerregens ausfallen musste. In der Folge waren größere Erdarbeiten notwendig, um das Gebäude eingeschossig und barrierefrei allen Bedürfnissen der Bewohner anzupassen.

Es entstanden 20 Einzelzimmer auf etwa 800 Quadratmetern, die bereits 2019 bezogen wurden. Die Baukosten betrugen etwa 2,2 Millionen Euro.
Auf jeden Fall ist das Haus 5 ein zukunftsweisender Schritt, der auch mit einer Zeitkapsel dokumentiert werden soll. Diese befüllten Thomas Bix und Heinrich Lau mit aktuellen Zeitungen und Münzen, sowie mit einer Urkunde, die der ehemalige Superintendent zum großen Interesse der Gäste vollständig verlas. Es wurde darin natürlich auf den Bau selbst eingegangen, daneben aber auch auf die Zeit und die Gesellschaft zum Zeitpunkt der Versiegelung. Diese sei geprägt durch den Klimawandel und Flüchtlingsbewegungen, so Lau, Integration sei ein wichtiges Stichwort dieser Tage, in Deutschland wie auch in Osterode. Weiterhin ging er auf die Geschichte des Heimes ein, das seit der Gründung durch den Verein der Siebenbürger Sachsen in den 1960er Jahren stets erweitert, modernisiert und neuen Bedürfnissen angepasst wurde.

Zum Schluss stimmte der Chor der Bewohner einige Volkslieder an, in die auch vereinzelt Gäste mit einstimmten, wobei hier die Älteren den Jüngeren deutlich zeigten, dass sie noch alle Strophen gelernt hatten und nicht nur den Refrain mitsummen konnten. Möglicherweise hat das jedoch auch mit den Gemeinschaftsangeboten im Altenheim Siebenbürgen zu tun, das sich eben nicht in erster Linie durch neue Bauten, sondern durch das Leben in diesen auszeichnet.





 

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