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23.01.2020

Kurzweiliger Filmabend im TRG


Die Begegnungsgruppe "Kunst verbindet" hatte dazu in den großen Musiksaal eingeladen

...von Ralf Gießler

Es gibt Tage im Jahr, da fallen freudige und traurige Ereignisse zusammen. So auch Mitte Januar, als die Begegnungsgruppe "Kunst verbindet" des Tilman-Riemenschneider-Gymnasiums zu einem Filmabend eingeladen hatte. Freudig zum einem, da der von Sophie Dix gestaltete Streifen nochmals die Erlebnisse zwischen Osteroder und senegalesischen Schülern in 2019 Revue passieren ließ. Traurig zum anderen, weil sich der Todestag von Elhadj Diouf jährte.

Oberstudienrat Tobias Rusteberg auf der deutschen sowie Deutschlehrer Elhadj Diouf auf westafrikanischer Seite zogen bis zum tragischen Unfalltod Dioufs vor zwei Jahren gemeinsam an einem Strang. Ihr bereits seit 2012 bestehendes Projekt füllten beide durch viele gegenseitige Begegnungen auf Augenhöhe mit Leben.

Schon der berühmte Forschungsreisende Alexander von Humboldt hatte zu seiner Zeit erkannt, dass die stabilste Brücke zwischen Ländern von jungen Menschen gebaut wird. In diesem Geiste zitierte Schulleiter Dietmar Telge zu Beginn seiner Begrüßung Elhadj Diouf: "Ich träume von einer regelmäßigen Begegnung der jungen Leute in beiden Ländern. Nur so können wir die Welt verändern. Kinder gehören in Schulen und nicht in Schiffe! Sie müssen gebildet sein und auch das reale Europa kennen. Die Lösung liegt in Afrika selbst. Wir brauchen gebildete, welterfahrene junge Menschen, die ihr Heimatland gestalten und voranbringen möchten."

Der gezeigte Film zeigte u.a. auf, wie man "Durch Kunst zum Wir" kommt und bildete den Zeitraum August/September 2019 ab. Senegalesische Schüler waren damals zu Besuch im Gymnasium. Gemeinsam mit ihren deutschen Gastgeschwistern beteiligten sie sich auch beim DKKD-Festival. Gerade diese Erfahrung kam gut an bei den jungen Afrikanern, da es im Senegal keinen Kunstunterricht gibt. Auch der "Hexentrail" wurde durch ihre Teilnahme bereichert. Der Film und der anschließende Austausch brachten Statements zum Ausdruck, die Oberstudienrat Rusteberg begeisterten, wie zum Beispiel "Wenn der Wille da ist, kann man auch was schaffen", "Es kann nichts schaden, fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen" oder besonders "Wir haben mit dieser Schulpartnerschaft und Städtefreundschaft ein riesen Pfund für die Stadt Osterode am Harz geschaffen".

Ebenso erhielt Osterode ein positives Zeugnis der Gastschüler ausgestellt. Die Osteroder seien freundlich, offen und die Stadt sehr sauber gewesen. Allerdings wunderten sich die senegalesischen Jugendlichen, dass in Deutschland trotz des Wohlstandes viele Menschen arm seien. Einen Anzugträger, der sich beeilt, einen Zug zu kriegen, bekäme man so in der Heimat nicht zu sehen, wurde mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen.

"Die Motoren der Partnerschaft sind die jungen Leute", bemerkte Rusteberg und unterstrich: "Diesen besonderen Abend haben wir ganz im Sinne von Elhadj Diouf mit Begegnungen gefüllt. Er wäre sehr stolz auf die Weiterentwicklung des Osteroder Modells. Der Film hat eindrucksvoll gezeigt, was Augenhöhe ausmacht. Jeder gibt und jeder bekommt etwas. Es zeigt einmal mehr wie lebendig, dynamisch und jugendpartizipativ unser Modell ist. Es ist und bleibt ein friedliches und fruchtbares Miteinander." Der Gegenbesuch im Senegal findet ab dem 13. Februar 2020 statt.


v.l.: Cosma Binnewies, Karoline Bohrmann, Sedat Erden, Jana Löding, Neele Goers, Tom Koch, Leona Timm, Anna Willamowius (verhindert: Jane Krebs, Luna Juwig)

Elhadj Diouf

 

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