Panorama

18.01.2020

Letztes Mal war es voll – heute ist es voller...


Sicher Wohnen - Einbruchschutzveranstaltung der Polizeiinspektion Göttingen

von Corina Bialek

Bei der Informations- und Beratungsveranstaltung "Sicher Wohnen" am 08. Januar im Dienstgebäude des Polizeikommissariats Osterode war erst einmal Stühlerücken angesagt, denn es waren weitaus mehr Interessierte erschienen als erhofft. „Letztes Mal war es voll – heute ist es voller“, begrüßte Volker Hahn, Präventionsbeauftragte der PI Göttingen die annähernd vierzig anwesenden Damen und Herren.

Im Verlauf des Abends erläuterte Hahn eindrucksvoll das Vorgehen der „bösen Buben“ und wie leicht wir es ihnen oft machen in unsere Häuser oder Wohnungen einzudringen. Untermauert durch Anekdoten aus dem Polizeialltag brachte er das durchaus ernste Thema dabei auch mal humorvoll oder mit einem Augenzwinkern an den Mann, bzw. an die Frau. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden war ihm daher auf jeden Fall sicher.

"Wir haben zwar bei Einbrüchen eine recht hohe Aufklärungsquote, aber wir möchten, dass die Einbrecher erst gar nicht bei Ihnen einsteigen", so Hahn. Und wenn es darum gehe das Haus/die Wohnung abzusichern höre er aus dem eigenen Umfeld oft die gleichen Argumente und Ausreden:

- Bei mir ist nicht s zu holen... - Das weiß der Einbrecher aber nicht!

- Einbrecher kommen überall rein...  - Ja, aber wenn es zu lange dauert, geben sie eher auf

- Einbrecher kommen nachts... - Nein, gerade wenn offensichtlich niemand zu Hause ist (z.B. während des Wochenendeinkaufs), lädt das zum Einbruch ein und ein normales Fenster ist in 5 Sekunden aufgehebelt.

- Ich bin ja versichert...  - Das mag stimmen, unterschätzen Sie aber nicht das verlorengegangene Sicherheitsgefühl bei der Verletzung Ihrer Privatsphäre.

Daher sei es wichtig, sozusagen die „Außenhaut“ hart zu machen. Vor allem Fenster,  Terrassen- und Balkontüren seien oft die Schwachstellen am Haus. „Es gibt diverse Möglichkeiten, den Einbrechen das Leben schwer zumachen und dabei sollte man wert auf hochwertigen Einbruchschutz legen“, so Hahn. So prüft und zertifiziert das Landeskriminalamt Niedersachsen sogenannte Errichter-Unternehmen. Von diesen waren auch einige aus dem Altkreis Osterode anwesend, die mögliche Nachrüstungsmöglichkeiten sowie andere Sicherheitsmaßnahmen erläuterten.

Hahn machte zudem darauf aufmerksam, nicht zu Vertrauensselig zu sein. Gerade ältere Menschen würden Fremden oft arglos die Tür öffnen, da helfe schon ein Kettenschutz oder ähnliches, um ungebetene Gäste draußen zu halten.

Auch solle man nicht über den Anrufbeantworter und den Sozialen Medien der ganzen Welt kund tun, dass man gerade seinen Urlaub irgendwo auf der Welt verbringe. Da rolle man sozusagen für Einbrecher den roten Teppich aus.

Außerdem sei Nachbarschaftshilfe immer eine gute Sache. Zum Beispiel wenn dieser während des Urlaubs den Briekasten leere etc., damit nicht auf den ersten Blick zu erkennen sei, dass niemand zu Hause ist.

"Nach einem Einbruch, erfahren meine Kollegen bei der Nachbarschaftsbefragung oft: -Ja da habe ich was gehört oder da fuhr so ein Wagen hier langsam durch die Straße, der gehörten nicht hierher-,“ erzählte Hahn. "In solchen Fällen – rufen Sie die Polizei an - auch den Notruf! Die Kollegen leiten Sie ggf. weiter. Dann haben wir eine bessere Chance die Täter noch vor Ort zu erwischen oder Sie durch unsere Präsenz von Einbrüchen oder anderen Delikten abzuhalten.

Weitere Infos unter www.polizei-beratung.de


Volker Hahn, Präventionsbeauftragter der PI Göttingen

zertifizierte Errichter-Unternehmen im Altkreis Osterode

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:



Rufen Sie an, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt



Hier konnte man selbst ausprobieren, wie einfach ein Fenster aufzuhebeln ist.



 

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