Panorama

11.01.2020

Aktion "Kohle oder Zukunft"


...Extinction Rebellion Göttingen

Diese Woche bekam Siemens Post. Liebevoll gepackte, verspätete Weihnachtspäckchen mit symbolischem Inhalt.
Absender sind viele Ortsgruppen von Extinction Rebellion (Rebellion gegen das Aussterben). Siemens entscheidet nämlich in den nächsten Tagen, ob das Unternehmen tatkräftig mitwirkt die größte Kohlegrube der Welt in Australien neu zu erschließen. Auch dort gibt es eine starke Klimabewegung, die bislang 61 Unternehmen davon überzeugen konnte, an dem Bau nicht mitzuwirken.

Siemens könnte das ausnutzen und einen Auftrag ergattern. Genau das wollen die Rebellen verhindern. Der Konzern hat angekündigt bis 2030 klimaneutral zu werden. Auf seiner Homepage behauptet Siemens, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zur eigenen Agenda gemacht zu haben. Wörtlich heißt es: "Geschäftserfolg wird auch daran gemessen, wie erfolgreich wir die Gesellschaft voranbringen und unsere Umwelt schützen."

Wie kann Siemens sich dann am gigantischsten Kohleabbau beteiligen?

Was ist nun drin in den Päckchen? Erst einmal werden die Mitarbeiter*innen einen freundlichen Brief, an sie adressiert, vorfinden. Das Motto der Aktion " Kohle oder Zukunft" erscheint als nächstes. Sorgfältig verpackt kommt dann ein Stück Kohle zum Vorschein. Als letztes dürfen die Mitarbeiter*innen das Symbol für die Zukunft auspacken, das nicht festgelegt ist. Die Ortsgruppe Göttingen hat sich für Blumensamen entschieden. Siemens muss sich entscheiden.

Damit die Entscheidung für unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder ausfällt, gibt es noch weitere Aktionen. So werden AktivistInnen bei der Hauptversammlung am 5. Februar vor Ort sein und kritische Aktionäre unterstützen, die ein echtes Umweltengagement von ihrem Unternehmen verlangen. Weltweit sind auch Aktionen an den Botschaften Australiens geplant. Seit Oktober 2019 stehen die Wälder in Australien in Flammen. Eine Trockenheit nie dagewesenen Ausmaßes lässt den Feuerwehren keine Chance.

Wie kann man da neue Kohlevorkommen erschließen?

Die ausgegrabene Kohle soll in Bangladesh verheizt werden. Bangladesh könnte eines der ersten Länder der Welt sein, das untergeht wenn der Meeresspiegel steigt und könnte der Welt über einhundert Millionen Flüchtlinge bescheren.

Das alles ergibt keinen Sinn. Solarenergie ist heute schon billiger als Kohlestrom und wird stetig weiterentwickelt. Kohle und Öl haben aber eine mächtige Lobby. Deshalb ist es wichtig, dass sich viele Menschen jetzt gegen das "weiter so" wenden und damit zur Lobby gegen den Untergang unserer Ökosysteme werden. Extinction Rebellion geht mit vielen anderen Umweltverbänden voran!


 

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