Regionales / Harz

20.12.2019

Schnelle Hilfe für Brandopfer


Spendenaktion den Diakonischen Werkes in Clausthal-Zellerfeld

...Christian Dolle - KKHL

Ein Brand, bei dem es auch noch ein Todesopfer gibt, kann eine traumatische Erfahrung sein. Dabei zu helfen erfordert Erfahrung, Fachwissen und oft auch viel Zeit. Neben den seelischen Spuren eines solchen Unglücks bleiben aber auch ganz profane sachliche Schäden, Verluste, die vor allem in der ersten Zeit zu ungeahnten Schwierigkeiten führen. Auf dieser Ebene wiederum kann geholfen werden, sogar recht zügig und unkompliziert, wie Norbert Hammermeister vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Harzer Land jetzt zeigte.

Es geht dabei um den verheerenden Brand eines Mehrfamilienhauses in Clausthal-Zellerfeld, bei dem der Hauseigentümer ums Leben kam und 13 Menschen von den Feuerwehrkräften gerettet werden konnten. Bei den Geretteten handelt es sich um Studenten der TU sowie um Sprachschüler, die zum nächsten oder übernächsten Semester gerne in Clausthal studieren wollen. Die Mehrheit von ihnen stammt aus Kamerun, einer ist Deutscher.

Wenn sie auch körperlich unversehrt mit dem Schrecken davonkamen, so haben sie doch Kleidung oder andere Gegenstände verloren, gerade für sie in einer noch recht fremden Umgebung durchaus ein schmerzlicher Verlust. Dem will die Kirchenentgegenkommen und rief zu Spenden auf, die von vielen auch gerne als Soforthilfe eintrafen. Aufgestockt durch den Diakoniefond des Kirchenkreises konnten nun 200 Euro pro Person überreicht werden.

Na gut, überreicht nicht, das Geld muss natürlich auf ein Konto überwiesen werden, doch am vergangenen Freitag konnten die Betroffenen sich bei Norbert Hammermeister melden, er nahm die Daten auf und versprach, dass die Unterstützung so schnell wie möglich überwiesen wird.

Unter denen, die sich darüber freuen, war beispielsweise L.1 aus Kamerun, der hier Informatik studieren will, zuvor in Luxemburg war und von sich selbst sagt, er spreche noch nicht ausreichend Deutsch. Für ein formloses Gespräch über seine Zukunftspläne und für seinen Dank reicht es aber allemal. Ebenso bei R., der so bald wie möglich mit dem BWL-Studium beginnen möchte. Er hat bei dem Brand einige Dinge verloren, was ihn, wie er sagt, umso mehr trifft, weil er ja allein ohne seine Familie in Deutschland lebt. Mit der Spende kann er zumindest einiges ersetzen und nach Kamerun melden, dass es hier manchmal selbstlose Hilfe gibt, und das sogar entgegen vieler Befürchtungen sehr unbürokratisch.

Der Dank dafür, dass er diesen Menschen ihre momentane Lage ein Stück weit erleichtern kann, gilt natürlich allen Spendern, betont Norbert Hammermeister, also jenen, die sich empathisch zeigen und zum Teil auch wissen, wie wichtig das in einer solchen Situation ist.

 

Anzeige