Regionales / Gem. Bad Grund

31.12.2019

Ab Januar fahren Urlauber kostenlos durch den Harz

Harz AG, ZVSN und die beteiligten Gemeinden haben eine Kooperationsvereinbarung erstellt

von Herma Niemann

Eine gute Nachricht für den Tourismus in der Gemeinde Bad Grund konnte der Kämmerer, Volker Höfert, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Tourismus verkünden: Alle Beteiligten unter dem Dach des Harzer Urlaubstickets HATIX konnten sich auf eine Kooperationsvereinbarung einigen.

Es sei schwierig gewesen, alle Belange zu vereinheitlichen und die unterschiedlichen Voraussetzungen in den jeweiligen Gemeinden und Landkreises auf einen Nenner zu bringen, so Höfert. Aus diesem Grund würde man sich auch schon seit zwei Jahren damit befassen. Der Entwurf regelt die Vereinbarungen zwischen dem Betreiber Harz AG, dem Zweckverband Südniedersachsen und jeder einzelnen beteiligten Gemeinde.

Die Besonderheit in Bad Grund sei, dass man hier nicht nur Tagesgäste habe, die eine Gästekarte (früher Kurkarte) erwerben müssen, sondern eben auch eine große Anzahl von Jahresgästen, die Zweitwohnungen in Bad Grund besitzen oder einen Stellplatz auf dem Campingplatz haben. Das sei für die Harz AG Neuland gewesen, denn solche Jahresgästebeiträge gebe es nicht im Ostharz.

Geregelt habe man hier, dass für die Jahresgäste fiktiv angenommenen Aufenthalte in der Bergstadt auch Grundlage für das HATIX Ticket sind. Deshalb habe man das Ticket auch auf 30 Tage begrenzt. Eine Kontrolle soll durch ein Abstempeln im Bus erfolgen. Vom Gästebeitrag befreit sind übrigens Kinder unter sechs Jahren, Menschen, die beruflich in der Bergstadt zu tun haben oder Angehörige, die Verwandte besuchen.

Im ersten Jahr sei der Beitrag zum HATIX an den ZVSN zwar noch gratis, aber ab dem Jahr 2021 betrage der Anteil pro beitragspflichtigem Gast 25 Cent. Um es den Beteiligten einfacher zu machen, soll es zukünftig im gesamten Harz auch eine einheitliche Gästekarte geben. Für den Übergang bis zur Fertigstellung sollen die noch existierenden mit einem HATIX-Symbol in Form eines Aufklebers versehen werden. Wichtig für die Urlauber: Die Tickets werden personifiziert, sodass ein Personalausweis bei Bedarf vorgezeigt werden muss.

„Die Bedenken sind alle gelöst worden“, so Volker Höfert „aber es bleibt nach wie vor eine Basis von extremen Vertrauen“. Damit meinte der Kämmerer das Vertrauen zwischen der Harz AG und den Gemeinden, aber auch das Vertrauen zwischen Vermieter und Gast. Der ZVSN habe zugesagt, die Busfahrer auch zu instruieren, den täglichen Ablauf so einfach und praktikabel wie möglich zu gestalten. „Falls es im Bus doch mal Probleme wegen des Tickets geben sollte, wird im Zweifel zugunsten des Reisenden entschieden“, betonte Höfert. Die Einführungsphase schätzte Höfert auf einen Zeitraum von drei Jahren, in denen Erfahrungen gesammelt werden können.

"Urlauber kostenlos im Bus den Harz erkunden zu lassen, dass ist ökologisch und macht die Gästekarte noch attraktiver". Inzwischen habe auch der ZVSN die Linienzeiten, Busintervalle und das Verbindungsnetz deutlich verbessert und sogar alte Haltestellen wieder in Betrieb genommen.

Diese Vereinbarung ziehe jetzt natürlich auch eine Nachtragssatzung für den Gästebeitrag mit sich. Darin soll verankert werden, dass Menschen in der Berufsausübung, Verwandte, die zu Besuch sind, Zivildienstleistende und Teilnehmer an Kongressen in der Bergstadt von der Teilnahme am HATIX ausgeschlossen sind. Für Kinder unter sechs Jahren, die sowieso keinen Kurbeitrag und auch kostenlos im Bus fahren, gelte dies nicht, erklärte Höfert. Die Kinder sollen zukünftig auf den Gästekarten namentlich registriert werden, können demnach also auch kostenlos fahren.

Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen soll nachdem die Räte darüber entschieden haben, noch in diesem Jahr bei allen beteiligten Kommunen erfolgen, das ist neben Bad Grund auch noch Bad Sachsa, Bad Lauterberg und Walkenried. Zudem deutete der Kämmerer an, das man sich im kommenden Jahr über eine Neukalkulation des Gästebeitrages unterhalten müsse. Auf die Frage, ob Einheimische auch das HATIX irgendwann benutzen können, antwortete Höfert, dass dies die Baustelle des Landkreises Göttingen sei, sich damit zu beschäftigen.

Informationen zu HATIX und den Verbindungen gibt es unter www.hatix.info.