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10.12.2019

Neugestaltung des Kornmarktes


Eine Entscheidung für die nächsten 30 bis 50 Jahre

Leserbrief von Wolfgang Baumgartner

Im kommenden Jahr soll der Kornmarkt neu gestaltet werden.
Bis Freitag, 13.12.2019 können die Bürger den Vorentwurf zur Neugestaltung von Kornmarkt/Marientorstraße im Ratssaal anschauen und kommentieren.

Im Folgenden möchte ich meine Gedanken und Vorschläge dazu einbringen.

Baumbepflanzung
In Zeiten von Klimawandel und Erderwärmung sollen drei Bäume an der Sonnenseite des Kornmarktes von NKD (Kornmarkt 10) bis Jeans Fritz (Kornmarkt 2) entfernt werden! Die Häuserfronten an dieser Stelle mit Harzer Verbretterung und Scheinfachwerk können wohl kaum ein Beitrag zum Fachwerkfünfeck sein. Ich stelle mir die Frage, ob Osterode um Berge voraus oder hinter sieben Bergen sein möchte.

Mein konstruktiver Vorschlag ist, die Bäume zu erhalten bzw. kränkelnde Bäume durch Neue zu ersetzen. Bäume verbessern das Mikroklima und spenden Schatten. Man denke an die Sommer 2018 und 2019 mit Temperaturen von 35 bis 39 Grad im Schatten.

Optik
Bäume auf dem Markt verkleinern optisch den relativ großen Platz und machen ihn gemütlich. Sie laden zum Verweilen ein. Grün ist eine erfrischende, belebende Farbe!

Pflaster
Der Vorentwurf sieht vor, den Kornmarkt zu pflastern. Die Bürger sollen durch einen nicht gepflasterten Randbereich, dazu motiviert werden, an den Geschäften entlang zu gehen (psychologische Kauftricks).
Pflasterung des Innenbereiches kann für mich kaum ein Beitrag zum Denkmalschutz sein, da es nicht das originale Kopfsteinpflaster ist. Es erscheint mir eher als historisierende Vortäuschung. Eine große gepflasterte Fläche im Innenbereich des Kornmarktes halte ich für wenig geeignet. Sie stellen Hindernisse und Gefahren dar.

Ich denke hier an:

- Kinder mit Rollern, Inlinern, Puppenwagen
- Mütter mit Kinderwagen
- Frauen mit modischen Schuhen
- Menschen mit Rollkoffern, Einkaufstrolleys
- ältere Menschen mit Rollator, Gehstöcken
- Menschen mit handicap, die auf Rollstühle angewiesen sind.

In Deutschland besteht eine Verkehrssicherungspflicht, deren Unterlassen zu Schadensersatzansprüchen führen kann.

Mein positiver Vorschlag ist ein Bodenbelag aus großflächigen, aufgerauten Natursteinen ohne Stolperfallen wie zum Beispiel in Göttingen (Nachhaltigkeit für 30 bis 50 Jahre).

Ich habe bereits mehrere Personen zum Thema angesprochen und sie nach ihrer Meinung gefragt. Viele haben noch gar nichts mitbekommen, obwohl sich die Stadtverwaltung um ausreichend Information und Transparenz bemüht. Am 2.Dezember fand dazu im Ratssaal eine Veranstaltung statt. Außer Verwaltungsmitgliedern waren nur wenige interessierte Bürger anwesend.

Jeder hat die Möglichkeit im Ratssaal die Vorentwürfe zu sichten und sich konstruktiv einzubringen. Dort ist eine Meinungsbox aufgestellt. Man kann sich aber auch per Mail unter junker@osterode.de beteiligen. (mehr dazu hier)

Denn hinterher „über die da oben“ meckern, die machen, was sie wollen, bringt leider nichts.

Wolfgang Baumgartner, seit 1957 in unserer lebenswerten Stadt Osterode wohnhaft

 

 

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