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06.12.2019
BMWi bewilligt ZIM-Förderung für innovatives Projekt von Fassisi GmbH und Uni Göttingen –
Initiiert durch die SNIC-Technologieberatung
...SNIC
Tiere in Wildparks und Zoos sind häufig von Parasiten befallen. Aufgrund ihrer kleinen Aktionsräume in den Gehegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich durch ausgeschiedene Parasitenlarven erneut infizieren, deutlich höher als in der freien Natur.
Dieses Problem gehen die Fassisi Gesellschaft für Veterinärdiagnostik und Umweltanalysen mbH und die Tierklinik der Universität Göttingen nun in einem innovativen Verbund-projekt an. Dieses wurde im Rahmen der Technologieberatung des SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) initiiert und wird durch das Zentrale Innovationsprogramm Mit-telstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.
„Der Boden in den Tiergehegen ist regelrecht kontaminiert“, hat Prof. Stephan Neumann beobachtet. Da eine umfassende Reinigung des Bodens jedoch zu teuer und aufwendig ist, suchte der Veterinärmediziner nach einer Alternative. Die mögliche Lösung bot ein Blick in die Natur: So begann Neumann, biologische Feinde der Parasiten zu suchen. Zudem forschte er nach einer Möglichkeit, die Art des Befalls nachzuweisen. Hier kommt die Firma Fassisi ins Spiel: Das Unternehmen nutzt seine jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von Schnelltests für Tiere, um einen Bodenschnelltest zu konstruieren. So wird gewährleistet, dass nicht nur der Kot der befallenen Tiere, sondern auch der Gehegeboden untersucht werden kann.
Um dem Parasiten-Befall in Wildparks und Zoos nachhaltig entgegenzuwirken, soll im Rahmen des Projekts eine umwelt- und tierfreundliche Behandlungsmöglichkeit entwickelt und erprobt werden. Im ersten Schritt sollen die im Boden befindlichen parasitären Würmer abgetötet werden. Dafür kommen sogenannte räuberische Bakterien und fleischfressende Pilze zum Einsatz, die nicht im Tier wirken. Im zweiten Schritt soll ein Hygienemanagement im Tiergehege entwickelt werden.
Das Ziel: Die unnötige und überdosierte Verabreichungen von Medikamenten und über-flüssige Behandlungen bei Tieren sollen minimiert und ein nachhaltiger Beitrag zum Tierwohl in Wildparks und Zoos geleistet werden.