Regionales / Gem. Bad Grund / Bad Grund

27.11.2019

Daseinsvorsorge Bad Grund: Der neue Projektmanager stellt sich vor


v.l. Fachbereichsleiter Soziales Stephan Mantel, Bürgermeister Harald Dietzmann, Nikolai Simon-Hallensleben und der Vorsitzende des Sozialausschusses Rüdiger Lösch

Seit zwei Monaten arbeitet Nikolai Simon-Hallensleben als Projektmanager für die Innenentwicklung der Bergstadt Bad Grund / In einem Gespräch berichtete er, wie er an diese Aufgabe herangeht

...von Herma Niemann

Daseinsvorsorge, Mobilität, Tourismus, Ärzteversorgung, soziales Miteinander, Leerstand. Mit diesen Themen müssen sich in Zeiten des demografischen Wandels viele Gemeinden im ländlichen Raum immer häufiger beschäftigen. Die Attraktivität in allen Bereichen des Lebens - erhalten oder wieder herstellen - ist der Dreh- und Angelpunkt, um einen Ort lebenswert für die Bevölkerung zu gestalten.

Seit dem 1. Oktober soll sich Nikolai Simon-Hallensleben als Projektmanager Innenentwicklung um die Steigerung der Attraktivität der Bergstadt Bad Grund kümmern, Handlungsfelder ermitteln und Umsetzungskonzepte entwickeln. Seine Arbeit wird drei Jahre lang zu 80 Prozent durch ein LEADER-Projekt gefördert. In einem Gespräch mit unserer Zeitung, bei dem der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, der Fachbereichsleiter Familie/Soziales, Stephan Mantel, und der Vorsitzende des Sozialausschusses, Rüdiger Lösch, anwesend waren, berichtete er, wie er an diese Aufgabe herangeht.

Als Außenstehender an diese Aufgabe heran treten zu können, helfe ihm enorm dabei, so Simon-Hallensleben. Ein unvoreingenommener Blick von außen, die Menschen kennen lernen, die sich auskennen, ein offenes Ohr für die individuellen Probleme vor Ort haben. Das Wichtigste in den ersten Tagen sei ihm gewesen, das Vertrauen der Einwohner zu gewinnen. Seitdem habe er schon mit vielen Akteuren gesprochen, mit Bürgern, aber auch übergeordnet mit Vereinen und Verbänden. Dabei sei quasi seine erste „Amtshandlung“ gewesen, sofort Mitglied im SV Viktoria zu werden, berichtet Rüdiger Lösch. „Gleich nach meinem zweiten Arbeitstag habe ich am Training teilgenommen“, so Simon-Hallensleben. Langsam entwickele sich ein Netzwerk, auch dank der Initiative Zukunftsbergstadt, deren Akteure ihm eine große Hilfe seien. Als erstes habe er sich einen Überblick über den Ist-Zustand verschafft. Auf dieser Grundlage sollen demnächst runde Tische organisiert werden, um inhaltlich Ideen zu entwickeln, die wiederum auch an die Themen und Ziele der Zukunftsbergstadt anknüpfen. Dabei seien weiterhin Menschen gefragt, die sich mit ihren Vorstellungen und ihrem Fachwissen einbringen möchten, auch ohne sich dauerhaft auf ein Engagement wie etwa in einem Verein festlegen zu müssen.

Die Veranstaltung zum ersten Geburtstag der Zukunftsbergstadt habe durch die große Resonanz gezeigt, dass Menschen sich engagieren wollen, so Harald Dietzmann. Ganz konkret will der Projektmanager jetzt das Thema Leerstand angehen. „Der Leerstand von Gaststätten, Einzelhandelsgeschäften und Wohngebäuden fällt als erstes auf, wenn man durch Bad Grund geht“, so Simon-Hallensleben, das sei aber nicht nur ein spezifisches Problem von Bad Grund, damit hätten viele Gemeinden zu kämpfen. Um dem Leerstand zu begegnen soll als erstes ein Datenblatt der Liegenschaften Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) angefordert werden. Darin sind unter Abgleich der Einwohnermeldezahlen leerstehende Gebäude und die vom Leerstand bedrohten Liegenschaften sichtbar. Das sei die erste Grundlage für die weitere Projektarbeit. „Hier stellt sich dann die Frage der Möglichkeiten. Ob Rückbau der Gebäude, eine Wiederbelebung oder eine Rückführung in den Markt“, so Dietzmann „Leerstand prägt einen Ort, aber besonders natürlich wenn er nicht vorhanden ist“. Dazu Simon-Hallensleben: „Wir wollen es schaffen, dass sichtbar wird, dass etwas im Ort passiert. Das geschieht natürlich nicht von heute auf morgen“. „Best practice“ wäre es dann, das Projekt als Modell anzulegen, um es anschließend auf andere Gemeinde übertragen zu können, ergänzt Dietzmann.

Nikolai Simon-Hallensleben stammt ursprünglich aus der Lüneburger Heide und studierte an der Universität Göttingen Geografie. Seinen Master machte er in Bonn. Seine Masterarbeit schrieb er über regionale Entwicklungen am Beispiel der Eiffel. Mehrere Praktika und Studentenjobs in diesen Bereichen ergänzen seine Fachwissen. Neben seinem Büro im Verwaltungsgebäude in Windhausen hat Nikolai Simon-Hallensleben auch ein Büro im ehemaligen Rathaus in Bad Grund. Dort ist er an zwei Tagen in der Woche, mittwochs von 9 bis 11 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Wer sich an Projekten beteiligen möchte oder Ideen für die Bergstadt hat, kann Simon-Hallensleben unter der Telefonnummer 05327/58131 und per Email unter simon-hallensleben@gemeinde-bad-grund.de erreichen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Nikolai Simon-Hallensleben ist der neue Projektmanager für die Bergstadt Bad Grund

 

Anzeige