Politik / Wirtschaft / Bildung / Politik

22.11.2019

Interkommunale Finanzbeziehungen: Diskussion ja, aber nicht auf diese Art und Weise


Knapp 70 Gäste nahmen beim traditionellen Grünkohlessen der SPD-Abteilung Hattorf teil

Die SPD-Abteilung Hattorf hatte zum traditionellen Grünkohlessen mit Vortrag über das THW eingeladen/ Bürgermeister Frank Kaiser kritisierte Vorgehensweise in Bezug auf Änderung der Samtgemeindeumlage

...von Herma Niemann

„Wenn man den Kuchen verteilt, weckt das Begehrlichkeiten“, betonte der Bürgermeister von Hattorf, Frank Kaiser, der gebeten wurde, beim traditionellen Grünkohlessen der SPD-Abteilung im Landgasthof Trüter eine Erklärung zu den Diskussionen um die interkommunalen Finanzbeziehungen und dem damit einhergehenden Zerwürfnis in der SPD abzugeben.

In der Samtgemeinde Hattorf habe man eine Schablone, die passe, so Kaiser. Jetzt, zu diesem Zeitpunkt, wo der Haushalt für das Jahr 2020 eingebracht werde, im Nachhinein noch die Zahlen ändern zu wollen, haue nicht hin.

Ausgerechnet die zweitgrößte Gemeinde der Samtgemeinde, damit meinte Kaiser Wulften, fühle sich benachteiligt, obwohl sie die stärkste Steuerkraft habe. Hintergrund ist, dass ein geheimes Gespräch zwischen Mitgliedern der CDU und Mitgliedern der SPD stattgefunden hat (wir berichteten). „Wir können uns gerne darüber unterhalten, aber nicht so kurzfristig und nicht auf diese Art und Weise“, so Kaiser. Die Haushalte aller Mitgliedsgemeinden und der Samtgemeinde seien ausgeglichen. Die Samtgemeinde durch eine neue Berechnung der Umlage ins Minus zu stürzen, geht nicht, auch allein schon wegen der Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Göttingen.

Nach dem Grünkohlessen, zu dem fast 70 Gäste gekommen waren, gab es wie in jedem Jahr einen Vortrag über ein wissenswertes Thema. In diesem Jahr informierten der Fachberater Bernhard Langowski und der ehemalige Ortsbeauftragter Ulrich Neuse über die Tätigkeit des Technischen Hilfswerks (THW) in Osterode. Ob Erdbeben, Unwetterlagen oder Gasexplosionen in Häusern oder bei Katastrophen, immer sei auch das THW mit vor Ort, so Langowski. Das THW wurde als Bundesbehörde im Jahr 1950 gegründet, den Ortsverein in Osterode gibt es seit 1958. Neben nur wenigen Hauptamlichen, arbeiten die meisten Mitglieder ehrenamtlich. 77.000 Menschen sind Mitglieder des THW, organisiert in 666 Ortsvereinen. Hauptaufgabe ist die technische Hilfeleistung mit speziellem technischen Gerät und gut ausgebildetem Personal. Das THW rettet Menschen und Tiere, versorgt mit Strom und Wasser und arbeitet immer eng mit der Feuerwehr und der Polizei zusammen. Auch überregional arbeiten die Ortsverbände zusammen. Bei Einsätzen im Ausland werden diese vom Bund und bei Einsätzen im Inland vor Ort koordiniert. Die Leitungszentrale sitzt in Bonn. Ulrich Neuse berichtete von den Großeinsätzen, wie etwa im Jahr 1962 bei der Flutkatastrophe in Hamburg. Im kommenden Jahr, nach dem Umzug des THW vom jetzigen Standort in der Leege in das Industriegebiet An der Bahn werde man das 60. beziehungsweise 62. Jubiläum des Ortsvereins feiern. Der Vorsitzende der Abteilung Hattorf, Wolfgang Wills, dankte dem Landgasthaus Trüter-Team für die gute Bewirtung und informierte die Anwesenden darüber, dass im kommenden Jahr ein Stammtisch stattfinden soll mit Dr. Karl Schumann als Referent zum Thema „Was passiert mit unserem Wald“.


Der Vorsitzende der SPD-Abteilung Hattorf Wolfgang Wills mit Bernhard Langowski und Ulrich Neuse vom THW Osterode

 

Anzeige