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16.11.2019

ZukunftsBergstadt schaut sehr positiv nach vorne


Bürgermeister Harald Dietzmann (Li.) und Ortsbürgermeister Holger Diener (zw. v. re.) wollten sich das Treffen der ZukunftsBergstadt nicht entgehen lassen

von Petra Bordfeld

Am Ende des Treffens zum einjährigen Bestehen der Initiative ZukunftsBergstadt, waren sich Gastgeber und Gäste einig, dass es 2020 mit allen Aktionen weitergehen wird. Genau die sollten mit den an diesem Nachmittag zu vernehmenden Ideen aufgepeppt werden. Doch bevor das Gespräch gesucht und auch immer gefunden wurde, hieß Andreas Lehmberg im Namen der ZukunftsBergstadt alle aufs herzlichste willkommen und betonte: „Wir freuen uns sehr über das, was sich nach der Auftaktveranstaltung in den letzten zwölf Monaten alles entwickelt hat.“ 

In anschließenden Interviews mit Andreas Lehmberg, Jan Mönnich und André Bogdan berichteten Andrea Winter, Danny Lorenz, Izabela Dylag, Jens Oliver Pokriefke, Birgit Sturm, Christian Schlicht und Stefan Mantel aus den Projektgruppen.

Dabei kristallisierten sich insbesondere die gelungenen Versuche heraus, den Innenstadtbereich zu verschönern, wozu auch der Begegnungsmarkt gehört, der in diesem Jahr sehr erfolgreich gestartet ist und um kommenden Jahr weiter geführt werden soll. Im Gespräch sind weitere Verbesserungen. Zum Beispiel wird überlegt, den Markt auf dem Marktplatz durchzuführen. Aber nicht nur die „Umsiedlung“ wurde angesprochen, sondern auch die Möglichkeit, regionale Produkte ins Angebot aufzunehmen und die Märkte den Jahreszeiten anzupassen. Jetzt wird übrigens für eine Advents- beziehungsweise Weihnachtsaktion geplant.

Bei der Ortsverschönerung, wozu auch die Pflege von Grünflächen zählt, war die Idee zu vernehmen, im Kleinen anzufangen. Da könne zum Beispiel jeder Anwohner in seinem eigenen Umfeld mit anfangen.

Mit der Dekoration leer stehender Schaufenster beziehungsweise dem Bekleben der Glasflächen beschäftigt sich eine andere Gruppe. Niemand sollte vergessen, dass damit der Leerstand nicht verschwunden ist. Aber die Aufmerksamkeit, welche die schönen Fenster ausgelöst haben, könnte ja durchaus dafür sorgen, dass der Leerstand ganz langsam der Geschichte angehört.

Nicht nur die jüngeren Teilnehmer dieses Treffens, sondern auch Erwachsene waren sich einig, dass für Kinder und Jugendliche immer wieder sinnvolle Abwechslung geboten werden müssten, die vielleicht in absehbarer Zeit in einen neuen Jugendraum enden könnte.

Aber auch die Sportvereine, die im Teufelstal aktiv sind, haben vor, dass die jeweiligen Übungsleiter eine bessere Vernetzung erfahren sollen.

Weiter war zu vernehmen, dass die ZukunftsBergstadt jedem die Möglichkeit geben möchte, sich zu engagieren, was nicht heißt, dass man zu den bestehenden und sehr aktiven Vereinen in Konkurrenz treten möchte. „Im Prinzip versuchen wir auch Menschen zusätzlich zu erreichen, die sich bisher noch nicht in den verschiedenen Organisationen und Vereinen engagieren“, so die Initiatoren.

Ein wichtiger Punkt ist auch die zusätzliche Vernetzung der vielfältigen Initiativen, die es bereits gibt. So arbeitet die ZukunftsBergstadt nicht nur aus organisatorischen und versicherungstechnischen Gründen schon mit vielen Vereinen zusammen. Insbesondere gilt das für den KTV (Kur- und Tourismusverein), der oftmals als offizieller Veranstalter auftritt und die Gemeinde Bad Grund. Über Letztgenannte können unter anderem für die ZukunftsBergstadt gedachte Spenden formal korrekt abgewickelt werden.

Bei dem Gedankenaustausch kamen aber auch Veranstaltungsideen auf, die von Fotoausstellungen, über Tanzkurse bis hin zu Rockkonzerten reichten. Eine Helferliste, in die sich jeder eintragen durfte, macht deutlich, dass viele mit einsteigen möchten.

Letztendlich stellten zwei Gäste sich und ihre Verbindungen zur ZukunftsBergstadt vor. Nikolai Simon-Hallensleben, der im Rahmen des LEADER-Projektes "Innenentwicklung der Bergstadt Bad Grund" für drei Jahre hauptamtlich bei der Gemeinde beschäftigt sein wird, ließ durchblicken, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit der ZukunftsBergstadt sehr freut. Schließlich könne er die Ideen der ehrenamtlichen Akteure fachlich begleiten.

Susanne Reimann, Geschäftsführerin der Haus Am Rohland GmbH, sowie Sebastian Kumerow, der Leiter der firmeneigenen Arbeitstherapie, informierten im Interview mit Andreas Lehmberg darüber, dass ihre Firma Einrichtungen für seelisch- und suchtkranke Menschen betreibe, in denen allein 151 Bewohner im stationären Bereich leben. Der Auftrag der GmbH sei die Wiedereingliederung dieser Frauen und Männer in ein normales Leben.

Zwar fielen einzelne Bewohner im Ort negativ auf, aber das sei ein kleiner Teil. „Die meisten sind liebenswerte Menschen, die eine Chance verdient haben. Integration und Akzeptanz können ein Schlüssel sein, das Zusammenleben mit unseren Bewohnern im Ort zu verbessern“ so die Geschäftsführerin. Bei dieser Integration könne die Zusammenarbeit mit der Grundner Bevölkerung helfen und dazu führen, negative Begleiterscheinungen zu minimieren.

Susanne Reimann und Sebastian Kumerow nannten Beispiele für die Integration, die bereits angelaufen sind. So helfen Bewohner der Arbeitstherapie beim Aufbau des Begegnungsmarktes, bei den Vorbereitungen zur Walpurgisfeier, bei der Pflege von Grünanlagen und bei Arbeitseinsätzen der Initiative ZukunftsBergstadt. Viele weitere Anknüpfungspunkte seien denkbar.

Diese Initiative zur Verbesserung der von vielen Bewohnern als herausfordernd gesehen Situation des Zusammenlebens ist ein weiteres Ergebnis der Zukunftswerkstatt am 25. November 2018. Hierzu hat es - initiiert durch die ZukunftsBergstadt - in den letzten Monaten eine Vielzahl von Gesprächen gegeben.

Wer bei der ZukunftsBergstadt mit machen möchte oder eine Idee hat, der kann sich bei allen Gruppensprechern melden, einfach mal die Adresse www.zukunftsbergstadt.de im Internet anklicken oder in Facebook „blättern“.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Zeit für Kaffee und Kuchen wurde sich auch genommen

Das Zukunftsbergstadt-Team freute sich, viele Gäste begrüßen zu können.

Während des sehr informativen nachmittages wurde auch viel diskutiert.



Susanne Reimann im Gespärch mit Andreas Lehmberg

Der eine oder andere suchte nicht nur das Gespräch, sondern nahm einen Stift in Hand, um seine Idee auf großem Papier fest zu halten

Nikolai Simon-Hallensleben freut sich auf die Zusammenarbeit mit der ZukunftsBergstadt

 

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