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04.11.2019

Perspektivwechsel ist eine Haltung und keine Methode


...Stefanie Wegener Bildungsregion SNds.

„Eine Frage der Perspektive – Kinder-und Jugendsicht als Schlüssel zur Qualitätsentwicklung“ stand im Mittelpunkt der dritten Bildungskonferenz, die die Bildungsregion Südniedersachsen e.V. in enger Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) am 29.10.2019 in der BBS II Leege in Osterode am Harz durchführte.

Gut 120 Interessierte aus den Landkreisen Northeim und Göttingen, der Stadt Göttingen, dem Land Niedersachsen, aus Nordhessen, aus Kitas, Grundschulen, allgemein- und berufsbildenden Schulen, den Kammern, des NLQs und auch Vertreter aus unterschiedlichen Betrieben nahmen teil.

Eine Antwort auf die Frage, was gute Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen ausmacht, wird unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wen man fragt. Für alle Erwachsenen, die sich mit der Planung und Umsetzung von Bildungsangeboten beschäftigen - und nicht selten auch professionsübergreifend miteinander ringen, um die bestmöglichen Lösungen zu entwickeln - ist es unbedingt notwendig, genau die Perspektive zu kennen und immer wieder zu berücksichtigen, die im Zentrum stehen sollte – die der Kinder und Jugendlichen selbst.

„Kinder- und Jugendliche können viel bewirken, was die Fridays for Future gezeigt haben“, stellte Dr. Carsten Wehmeyer als Schulleiter der BBS II in seiner Begrüßungsrede fest.

Vorstandsvorsitzender der Bildungsregion Südniedersachsen e.V. Kreisrat Marcel Riethig betonte in seiner Begrüßung: „Viele reden über den Klimanotstand, gleichzeitig steuern wir auf einen Bildungsnotstand zu. Die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss steigt bundesweit wieder, bei Problemen wie Integration und Inklusion in Kita und Schule sind bislang keine Lösungen gefunden, die zu einer spürbaren Verbesserung beitragen. Der Fachkräftemangel verschärft die Situation noch. Die Bildungskonferenz soll allerdings nicht die Probleme in den Mittelpunkt stellen, sondern Lösungswege aufzeigen. Ich bin überzeugt davon, dass mit der Perspektive von Kindern und Jugendlichen Beiträge zur Lösung dieser Probleme vor Ort in Kita und Schule entwickelt werden können. Die Bildungsregion möchte dabei unterstützen.“

In dem Hauptvortrag stellte Tina Eikemeier von der DKJS fest, dass junge Menschen heute einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend in Lebenswelten und Lernumgebungen verbringen, die von Erwachsenen gestaltet sind. Ob in der Krippe, Kita, Schule oder ganztägigen Bildungsangeboten - alle Orte, an denen Kinder und Jugendliche viele Stunden täglich verbringen, müssen kindgerecht gestaltet sein. Die UN Kinderrechtskonvention macht deutlich, dass das Wohl jedes Kindes vorrangig berücksichtigt werden muss in allen Belangen, die das Kind betreffen. Ihren Vortrag veranschaulichte Eikemeier mit vielen Programmbeispielen der DKJS.

Anschließend wurden fünf Themeninseln zu verschiedenen Handlungsfelder der DKJS angeboten, in denen die Referenten diverse Programme ihrer Handlungsfelder vorstellten und damit neue Impulse in die Region brachten. So wurden die Kita-Qualität aus Kindersicht, die Qualität der Ganztagsschule, die Qualitätsentwicklung von Schülerfirmen aus Sicht der Kinder und Jugendlichen, die digitale Bildung als Querschnittsthema und das Programm OPENION – Bildung für eine starke Demokratie in den Themeninseln beleuchtet und mit den Teilnehmenden diskutiert.

 

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