Meldungen / Feuerwehr

25.10.2019

„Heiße Ausbildung“ für 23 Osteroder Feuerwehrleute


...Stadt Osterode am Harz

Sie stehen an vorderster Front, wenn es brennt: die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren. Und dabei wird nicht wenig abverlangt. Angefangen von dem 15 kg schweren Atemschutzgerät und der weiteren persönlichen Ausrüstung, die noch einmal rund 5 kg wiegt, müssen noch weitere Ausrüstungsgegenstände zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung mitgenommen werden, z. B. der mit viel Wasser gefüllte und daher schwere Schlauch oder eine Feuerwehraxt.

Die Atmosphäre, in die sie gehen, ist ebenfalls alles andere als angenehm, denn bei einem Zimmerbrand sind 300 bis 400 Grad Celsius üblich. Untersuchungen haben ergeben, dass die Anforderungen an die Feuerwehrleute in derartigen Einsätzen vergleichbar mit denen einer Hochleistungssportart sind.

Daher trainierten kürzlich 23 Atemschutzgeräteträger aus Dorste, Förste, Lerbach, Lasfelde, Marke, Nienstedt, Osterode und Schwiegershausen das Vorgehen bei Wohnungs-, Zimmer- oder Industriebränden in einer Brandübungsanlage in Bad Gandersheim. Hier sei angemerkt, dass unter den Teilnehmenden auch eine Kameradin aus der Ortsfeuerwehr Förste war.

In dem Übungscontainer befanden sich mehrere Gasbrandstellen, welche Brandherde und Temperaturen simulierten. Die Übung in dem Container, der wie eine Wohnung mit Fluren, Türen und Einrichtung gestaltet ist, ist deutlich näher an der Realität als „trockene“ Übungen in Rohbauten oder anderen Gebäuden. Die Temperaturen liegen jeweils bei mehreren hundert Grad Celsius. Zu sehen ist Nichts, weil es dunkel und verraucht ist.

Nirgendwo sonst kann die Wasserabgabe realistisch mit dem Strahlrohr, was schnell zu sehr viel gefährlichem Wasserdampf führt, geübt werden. Auf die Sicherheit wurde bei aller Realitätsnähe trotzdem geachtet. Überall waren Sicherungseinrichtungen, eine Absauganlage sowie ein erfahrener Trainer, der bei Gefahr jederzeit hätte eingreifen können, in der Anlage anwesend.

„Wir sind sehr froh, dass wir diese Möglichkeit der Übung nun auch für die Osteroder Feuerwehren nutzen können, nachdem wir entsprechende Haushaltsmittel dafür zur Verfügung haben.“, sagt der Osteroder Stadtbrandmeister Christian Wille. „Sonst erleben junge Atemschutzgeräteträger ihr erstes echtes und heißes Feuer in der Realität, wo Fehler und falsches Vorgehen schwere oder tödliche Folgen haben können. Nur weil wir das ehrenamtlich machen, brennt das Feuer nicht kälter oder sind die Aufgaben andere, als bei unseren hauptamtlichen Kameraden der Berufsfeuerwehren.“


Vorbereitung auf den Durchgang durch die Brandübungsanlage und letzte Absprachen mit dem Trainer

Atemschutzgeräteträger vor ihrem Durchgang durch die Brandübungsanlage

Leitstand der Brandübungsanlage. Im Hintergrund ist der Brandraum zu sehen

Vorgehen in dem „Flur“ bzw. Vorraum der Brandübungsanlage

Sichtlich angestrengt, aber zufrieden mit der Leistung: Atemschutzgeräteträger nach dem Durchgang in der Brandübungsanlage

 

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