Kultur

24.10.2019

Iontach verzaubert mit irischer Musik


Das irisch-britisch-deutsche Trio lud zu einem musikalischen Besuch auf die grüne Insel ein.

Ralf Gießler und Corina Bialek

Wenn im Herbst die Natur langsam zur Ruhe kommt, die Nächte länger und kälter werden und manch einer sich vielleicht wehmütig zurück in den Sommer wünscht, dann ist auch die Zeit gekommen für etwas melancholisch angehauchte, aber dennoch fröhliche Musik. Iontach, das irisch-britisch-deutsche Trio, hat es in der Dorster Festhalle meisterhaft verstanden, dieses Gefühl zu transportieren.

Von Beginn an nahm die Gruppe die Zuhörer mit auf einen Streifzug quer durch das vielfältige Repertoire irischer Musik. 2003 wurde die Band gegründet, bestehend aus Siobhán Kennedy (IRL), Nick Wiseman-Ellis (GB) und Jens Kommnick (D). Seit 2016 spielen die drei in dieser Besetzung. Jens Kommnick erläuterte anfangs den Gruppennamen zum besseren Verständnis: "Unser Bandname ist irisch und bedeutet so viel wie wunderbar, hervorragend, mitunter auch eigenartig bzw. merkwürdig. Welches Attribut am ehesten zu uns passt, solltet ihr später selbst beurteilen."

Die Setlist war abwechslungsreich und umfangreich. Sie bestand gefühlvollen Eigenkompositionen, gälischen Traditionals , Balladen geprägt von sensiblem, mehrstimmigem Harmoniegesang, feinen instrumentalen Arrangements und schwungvollen Jigs und Reels von der grünen Insel.

Besonders eindrucksvoll war Iontachs Interpretation des poetischen Songs Humble Hymn (God bless our mistakes - Gott segne unsere Fehler) des isländischen Songwriters Svavar Knútur. Der fein aufeinander abgestimmte Satzgesang und die Intensität des Vortrags, auch oder gerade in den ganz leisen Passagen, sorgte für anrührende Gänsehautmomente und auch das Publikum war aufgefordert mitzusingen. Das klappte so gut, dass die Musiker es gleich einluden mit zum nächsten Auftritt nach Oldenburg zu kommen.

Ein Blick auf die Anzahl der Instrumente, zwei Geigen, Akkordeon, Konzertina, div. Flöten, Bouzouki, Gitarre, Cello und Klavier, konnte zu der Annahme verleiten, dass mehr als nur drei Akteure Musik machen sollten. Die sympathisch humorvolle Bühnenpräsentation kam beim Publikum sehr gut an. Sie unterstrich, warum die Formation zu den beliebtesten der traditionellen irischen Musikszene gehört.

Die angebotenen passenden Speisen und Getränke rundeten einen gelungenen Abend ab, der erst nach großem Applaus und weiteren Zugaben endete und nach einhelliger Meinung unbedingt das Attribut wunderbar verdient hat.


Jens Kommnick

Siobhán Kennedy

Nick Wisemann-Ellis


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